Sprecher: Fejzula Ameti ist leitende Fachkraft für Arbeitssicherheit bei Metro Deutschland. Zu seinem Team gehören sechs Sicherheitsfachkräfte und ein Netzwerk von über 200 Sicherheitsbeauftragten. In der BGHW-Selbstverwaltung engagiert er sich seit 2017. Bald endet seine erste Wahlperiode.
Fejzula Ameti: In der ersten Wahlperiode war für mich sehr sehr wichtig, andere Unternehmen kennenzulernen, die Ideen der Unternehmen und meinen eigenen Horizont zu erweitern. Und in den Austausch zu gehen mit den anderen Unternehmen. Wo haben die Probleme, haben wir dieselben Probleme? Welche Ideen haben die verwirklicht, um die Probleme abzustellen bzw. Lösungen zu generieren.
Sprecher: Er engagiert sich im Widerspruchsausschuss und konnte sich von Anfang an einbringen.
Fejzula Ameti: Die erste Sitzung, da bin ich hingekommen und war erstmal neugierig, was kommt auf mich zu, welche Themen werden behandelt. Das Gefühl als Anfänger hat man tatsächlich nicht. Egal ob Arbeitnehmerseite oder BG, wenn einer neu ist, man fühlt sich gut aufgenommen. Die Gespräche waren von Anfang konstruktiv, ich hatte nie das Gefühl, dass ich fehl am Platz oder unerfahren bin.
Sprecher: Seine Erlebnisse aus der Ausschussarbeit würde er gerne an alle weitergeben.
Fejzula Ameti: Jeder Fall, der da auf den Tisch kommt, ist für mich was Besonderes, wo ich sage, schade, dass es passiert ist. Aber auch sehr sehr interessant, weil ich da auch viel mitnehmen kann, auch als Unternehmen. Weil ich da auch nochmal nachschauen kann, ob das auf uns zutreffen kann. Eigentlich müsste das mal jeder Mensch durchgemacht haben, um zu sehen, wie schnell so was passieren kann. Ein Unfall und was da so noch hintersteckt.
Sprecher: Die paritätische Arbeit mit den Arbeitnehmern findet er sehr bereichernd.
Fejzula Ameti: Gerade auch die Arbeitnehmervertreter haben ja auch sehr gute Ideen und Ansätze, die man für sich mitnehmen kann, die man vielleicht auch übersieht. Auch wenn ich jetzt für die Arbeitgeberseite dastehe, ist das doch so, dass die Arbeitssicherheit sehr neutral beide Seiten sehen muss. Klar unter Berücksichtigung der betriebswirtschaftlichen Aspekte, das ist normal, aber ich bin schon für beide Seiten gleichwertig da.
Sprecher: Junge Menschen hält er in diesem Ehrenamt für unverzichtbar.
Fejzula Ameti: Ich würde mir auch mehr junge Menschen wünschen. Aber auch wir Älteren sollten auch lernen, denen besser zuzuhören. Die gehen mit einer Leichtigkeit an die Sachen ran und sind viel innovativer teilweise. Als wir, die wir über die Jahre irgendwann mit Scheuklappen durch die Gegend laufen. Und man kann voneinander auch ziemlich lernen.
Sprecher: Für ihn gehört ehrenamtliches Engagement zum Leben dazu.
Fejzula Ameti: Was Gutes für die Allgemeinheit zu tun. Das ist eigentlich immer mein Ziel. Wenn man auch selber Kinder hat, stelle ich mir eigentlich so die Zukunft vor, dass ich irgendwann mal, als alter Greis, keine Sorge haben muss, dass meinen Kindern was auf der Arbeit passiert. Also das ist für mich so … Sie tun echt was Gutes damit.
Sprecher: Warum empfiehlt er das Engagement im Ehrenamt?
Fejzula Ameti: Weil ich mich einmal da soweit engagieren kann, dass ich mitbestimmen darf, mitsteuern kann. Und das uns auch die Möglichkeit gibt, auch außerhalb der Politik eine Entscheidung zu treffen. Statt meckern auch mal machen.