„Glücklicherweise ist bei uns noch nie etwas Ernstes passiert“, sagt Thomas Adelmann, Fuhrparkleiter am Edeka-Südwest-Standort in Heddesheim. Dort arbeiten über 180 Berufskraftfahrer. „Bisher ist es immer bei Blechschäden geblieben“, erklärt er und schiebt ein „Toi, toi, toi“ hinterher. Denn Adelmann weiß, dass die Brummifahrer im Straßenverkehr vielen Gefahren ausgeliefert sind. „Daher ist es uns umso wichtiger, präventiv zu arbeiten, Schulungen anzubieten und die Mitarbeiter an Regeln, Vorschriften und auch Verhaltensregeln zu erinnern.“
Tödliche Gefahr am Stauende
Den Kontakt zwischen Edeka Südwest und Dieter Schäfer kam über die BGHW zustande. Schäfer ist Gründer der Initiative „Hellwach mit 80km/h“. Er hat es sich zur Aufgabe gemacht, auf die Gefahren vor allem am Stauende aufmerksam zu machen. Und er möchte Berufskraftfahrer mit zehn Regeln, den “Max-Achtzig-Regeln”, zu mehr Umsicht, Rücksichtnahme und Prävention motivieren. Dafür tourt Schäfer, unter anderem auch im Auftrag der BGHW, von Unternehmen zu Unternehmen durchs Land. Immer dabei: Die Fahrerkabine, in der ein junger Pfälzer im Sommer 2021 sein Leben verlor und Frau und Kinder zurückließ. Obwohl er zum Zeitpunkt des schrecklichen Unfalls bereits im Ruhestand war, lässt Schäfer das tragische Schicksal der Familie nicht los. Er will aufklären und möglichst viele tödlichen Unfälle verhindert. Schäfer führt eine Sozialstudie an: „Ein solcher Unfall hat Auswirkungen auf das Leben von etwa 100 Menschen, zum Beispiel Rettungskräfte, Unbeteiligte, Familienmitglieder.“ Sie werden oft traumatisiert und leiden an psychischen Belastungsstörungen. „Retten wir ein Leben durch unsere Arbeit, helfen wir auch 100 weiteren Menschen.“ Darum setzt sich Schäfer dafür ein, dass die „Max-80-Idee“ gelebt wird: „Also, dass die Leute vor allem auf Strecken mit Stau- und Unfallgefahr vorausschauend und rücksichtsvoll fahren.“