
Sichtbar sicher: Warnkleidung kann Leben schützen
Warnkleidung ist einer der wichtigsten Bestandteile der persönlichen Schutzausrüstung. Doch was macht gute Warnkleidung wirklich aus?

Eine Pianistin am Flügel, ein Trainer an der Seitenlinie – die zwei Welten von Enikö Bors und Daniel Jara verbindet auf den ersten Blick nichts. Doch wenn es um Gesundheit, Ernährung und mentale Stärke geht, ticken Musiker und Fußballprofis erstaunlich ähnlich. Was könnten Beschäftigte und Führungskräfte in Unternehmen von ihnen lernen?
Enikö Bors: Schön dich kennenzulernen, Daniel. Weißt du, was mich schon lange fasziniert: Musik und Sport haben auf den ersten Blick wenig gemeinsam, aber in Wahrheit leben wir beide mit permanentem Leistungsdruck. Und ohne Fitness und mentale Stärke kann ich dauerhaft auf der Bühne nicht bestehen, weil Schultern, Arme und Rücken bei einem Konzert oder beim täglichen Üben extrem beansprucht werden.
Daniel Jara: Das ist spannend, denn im Fußball sieht man die körperliche Belastung sofort, im Sprint oder im Zweikampf. Aber die stille Belastung – Schlafmangel, falsche Ernährung, mentale Erschöpfung – ist bei uns ebenso gefährlich. Ein Spieler kann körperlich topfit sein, aber wenn der Kopf blockiert, bringt er keine Leistung.
Bors: Die mentale Stärke ist das A und O. Ich visualisiere jedes Konzert vorher im Kopf: Stücke via Notentext durchspielen, Abläufe vorstellen, die Bühne imaginieren. Das ist wie bei einem Skifahrer, der seine Slalomstrecke im Geiste abfährt. Es gibt Sicherheit, und man lernt, das Lampenfieber zu kanalisieren.
Jara: Exakt. Wir arbeiten auch viel mit Routinen und Automatismen. Jede Trainingseinheit hat Wettkampfcharakter, damit die Spieler mental vorbereitet sind. Der Druck ist nämlich nie weg – entscheidend ist, ihn zu kanalisieren. So haben wir Trainer von Arminia Bielefeld vor dem DFB-Pokalfinale im Sommer versucht, Normalität herzustellen, nach dem Motto „Es ist nur ein Spiel“ – auch wenn alle wussten, dass es mehr ist.
Bors: Ich kenne das. Ein Konzert mit einem großen Orchester ist für einen Solisten wie ein Endspiel. Ein nicht optimaler Auftritt kann über deine Karriere entscheiden. Lampenfieber gehört dazu, aber man darf nicht zulassen, dass es dich blockiert.
Jara: Nach einem hitzigen Spiel wie einem Derby schlafen viele Spieler kaum. Die Stresshormone sind hoch, im Kopf läuft nochmals das Spiel ab. Deshalb geben wir am nächsten Tag frei. Schlaf ist für uns die wichtigste Regeneration. Weniger als sieben Stunden sind Gift, neun sind ideal.
Bors: Bei uns ist es genauso in puncto Adrenalin. Nur haben wir nicht immer am nächsten Tag frei, sondern direkt ein weiteres Konzert und keine Zeit für Regeneration. Vor einem Konzert ziehe ich mich gern zurück: eigenes Zimmer, feste Routine, keine Störungen. So sammle ich die mentale Kraft, um auf der Bühne zu performen.
Jara: Viele unterschätzen, wie sehr Schlaf und Ernährung zusammenhängen. Ein unausgeschlafener Spieler verletzt sich schneller. Deshalb messen wir regelmäßig Körperfett, Schlafrhythmus, Regeneration. Das klingt im ersten Moment streng, aber nur so bleiben die Spieler dauerhaft einsatzfähig – das wissen die Jungs und arbeiten perfekt mit.
Bors: Ernährung vor dem Auftritt gehört für mich zur Funktionalität dazu. Mittags esse ich Kohlenhydrate, abends leichte Kost, manchmal reicht eine Banane kurz vor dem Konzert. Andere schwören auf Kaffee oder ein Glas Sekt – jeder hat sein Ritual.
Jara: Bei uns ist es standardisiert: drei Stunden vor dem Spiel Pasta, selbst bei Anstoßzeiten um 13 Uhr. Und nach dem Abpfiff sofort wieder Kohlenhydrate. Pizza direkt nach dem Spiel klingt ungesund, ist aber physiologisch sinnvoll. Das nennt sich „Open Window“ – in dieser Phase nimmt der Körper Nährstoffe besonders gut auf.
Bors: Spannend, dass sich selbst solche Details ähneln. Letztlich geht es darum, sich in den Moment zu bringen.
Jara: Richtig. Wir nennen das „Kontrolle des Unkontrollierbaren“. Man kann Gegner, Fans, Medien nicht steuern, aber man kann vorbereitet sein – mit festen Abläufen, mit klarer Ernährung, mit bewusstem Schlaf.
Bors: Und am Ende geht es immer um Balance. Wenn ich eine Konzerttour spiele, brauche ich danach oft zwei Wochen, um wieder in den Alltag zu kommen. Der Kopf ist voll, der Körper oft erschöpft. Dann helfen die Familie, um sich zu erden, Sport und Physiotherapie. Körper und Geist sind eben stark verbunden.
Jara: Wir haben vieles gemeinsam. Ihr bereitet euch durch Simulationen vor, wir durch Trainingsspiele. Ihr braucht mentale Stärke gegen Lampenfieber, wir gegen den Druck von außen. Der Kern ist derselbe: Balance finden. Das gilt besonders für die Zeit nach einer Saison mit 60 Pflichtspielen. Ohne präventive Maßnahmen wie Physio, Yoga, Mentalcoaching könnten viele Spieler mentale oder physische Probleme bekommen. Dem beugen wir vor.
Bors: Vorbeugen heißt auch: den Körper ernst nehmen. Oft ignorieren Musiker Warnsignale – bis Arme, Finger und Kopf nicht mehr funktionieren. Das ist wohl ein Unterschied zu Sportlern. Sie würden wohl sofort auf die Signale reagieren.
Jara: Genau. Wir sagen den Spielern: Wer sich falsch ernährt oder nicht schläft, wird irgendwann ausfallen.
Bors: Musik kann übrigens auch beim Regenerieren helfen. Welche, ist natürlich sehr individuell. Ich höre nach einem Konzert gern Ella Fitzgerald, Lamar oder Rage Against the Machine.
Jara: Auch bei uns im Team spielt Musik eine große Rolle: In der Kabine läuft immer etwas, vor dem Spiel gibt es feste Songs wie „Who Let The Dogs Out“. Das motiviert alle. Manchmal singen die Spieler laut mit – das schafft Zusammenhalt.
Bors: Beides zeigt, dass Gesundheit kein Luxus ist, sondern Voraussetzung für Leistung. Ohne Schlaf, ohne Bewegung, ohne mentale Stärke geht es nicht – weder im Stadion noch im Konzertsaal noch im Büro.
Jara: Das ist die eigentliche Botschaft: vorbeugen, nicht erst reagieren. Ob auf der Bühne, auf dem Rasen oder im Büro – wer seine Gesundheit schützt, sich selbst ernst nimmt und Routinen pflegt, bleibt leistungsfähig und kommt an sein kontrolliertes Leistungslimit.

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