Die zweite Session des Tages stand im Zeichen von Vision Zero. Helmut Ehnes vom Vision Zero Lenkungskreis bei der IVSS stellte den Rahmen und die Möglichkeiten dieser Strategie vor. Er erklärte: „Mit Vision Zero wollen wir eine Kultur der Prävention implementieren, denn es geht um Menschen, um Familien und um das Menschenrecht, dass jeder sicher und gesund von seiner Arbeit zurückkehrt. Im Mittelpunkt der Vision Zero steht deshalb die Sicherheit, die Gesundheit und das Wohlbefinden von Menschen.“ Ockert Dupper von der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) sprach über den Vision Zero Fonds und dessen Ziel, acht Millionen Menschen in den Herstellungsländern im globalen Süden ein sicheres und gesundes Arbeitsumfeld zu bieten. Sigrid Roth, Generalsekretärin IVSS Handel, präsentierte den VISION ZERO Guide zur Verbesserung von Sicherheit, Gesundheit und Wohlbefinden an Arbeitsplätzen entlang globaler Lieferketten und erläuterte dessen Konzept und Struktur. Hervorzuheben ist neben der universellen Anwendbarkeit die Verknüpfung von Sicherheit, Gesundheit und Wohlbefinden mit den grundlegenden Prinzipien und Rechten bei der Arbeit (SGW PLUS). „Es ist nicht einfach, den Arbeitsschutz entlang der Lieferketten durchzusetzen. Mithilfe unseres Guides wollen wir Unternehmen weltweit erreichen und von Vision Zero überzeugen, indem wir ein Minimum an Arbeitsschutz mit hoher Qualität definieren und aufzeigen.“ Yulia Bazhenova und Muhammad Ubald von der GIZ Pakistan präsentierten anschließend konkrete Anwendungsbeispiele der Vision Zero Strategie in der Region Punjab.
Auf der abschließenden Podiumsdiskussion machte Siong Hin Ho, Präsident der IVSS Handel, nochmals deutlich: „Brauchen wir andere Gesetze? Eigentlich nicht. Wir brauchen ein anderes Bewusstsein. Wir brauchen eine Kultur der Prävention. Denn wenn wir alle in einer idealen Welt arbeiten, bringt uns das allen etwas. Wir müssen Sicherheit für alle erreichen.“