
Tag des Fahrrads: mehr Sicherheit auf dem Pedelec
Am 3. Juni ist „Tag des Fahrrads“. Rad und Pedelec sind klimafreundlich, gesund und beliebt. Doch die Unfallzahlen steigen. Hier sind Tipps für das sichere Fahren im Alltag.
Die BGHW bringt Bewegung in den Alltag ihrer Versicherten. Sport und soziale Teilhabe sollen insbesondere im Reha-Management für Menschen mit Beeinträchtigung fest verankert werden. Die praktische Umsetzung bildete ein Schwerpunktthema beim BGHW-Reha-Forum in Bamberg.
Menschen, die durch einen Arbeitsunfall oder eine Berufskrankheit beeinträchtigt sind, sollen durch Sport und Bewegung in der Gemeinschaft wieder mehr soziale Teilhabe erfahren. Dies ist Ziel der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV), die Versicherte mit gesundheitlichen Einschränkungen auf dem Weg zur Teilhabe am sozialen Leben durch Sport unterstützt. Denn Sport stimmt positiv, vermittelt ein gutes Körper- und Lebensgefühl, sorgt für Mobilität und fördert die Teilhabe an der Gemeinschaft und im Arbeitsleben.
„Das Thema Gesundheitsförderung und Teilhabe durch Sport haben wir 2024 parallel zu den Paralympischen Spielen in Paris mit Unterstützung der Selbstverwaltung in den Fokus gehoben. Der Faktor sportliche Betätigung ist gerade für Menschen nach einem Arbeitsunfall besonders wichtig. Jetzt erfolgt der nächste Schritt: die Umsetzung für unsere Versicherten“, betonte Marita Klinkert, Mitglied der BGHW-Geschäftsführung für den Bereich Rehabilitation, anlässlich des Reha-Forums.
In Bamberg tauschten sich rund 185 BGHW-Reha-Beschäftigte und Netzwerkpartnerinnen und -partner in Workshops und Foren über aktuelle Entwicklungen im Reha-Management aus. Sie arbeiten Hand in Hand – auch, wenn es darum geht, Versicherte mit Behinderung dazu zu bewegen, Sport zu treiben, in der Gemeinschaft aktiv zu werden und eigenverantwortlich für ihre Gesundheit zu sorgen.
„Im ersten Schritt sind die Reha-Beraterinnen und Reha-Berater gefragt, die mit den Versicherten in regelmäßigem Kontakt stehen!“ Sven Königer, Leiter der BGHW-Stabsstelle Rehabilitation und Leistung, erläuterte das Konzept: „Die Reha-Fachleute greifen das Thema Sport und Teilhabe auf, informieren über die Möglichkeiten und Chancen“, so Königer. Anschließend vermitteln sie den Kontakt zu geeigneten Sportvereinen und Sportangeboten oder zu Anlaufstellen beim Behindertensportverband. Personen, die schon längere Zeit mit einer Beeinträchtigung leben und keinen Sport treiben, werden von zertifizierten Sportcoaches an die Hand genommen und motiviert, sportlich aktiv zu werden.
Die praktische Umsetzung und die konkreten Aufgaben eines Sportcoaches schilderte Peter Richarz vom Deutschen Rollstuhlsportverband (DSR). Richarz ist unter anderem Referatsleiter Mobilität und Inklusion an der BG Klinik Hamburg und sprach aus langjähriger Erfahrung. „Bringt die Versicherten in Kontakt mit Sport- und Bewegungscoachs“, lautete sein Appell an die BGHW-Reha-Beraterinnen und Reha-Berater. „Die Coaches begleiten eure Versicherten als Lotsen und Motivatoren bei der Umsetzung. Coaches und Versicherte erarbeiten gemeinsam passende Aktivitäten. Sie unterstützen in der Kommunikation mit Vereinen und Verbänden", unterstrich Richarz. Es sei wichtig, Kontakte zu Sportvereinen, Verbänden auf regionaler und Landesebene zu knüpfen.
In einem Zertifikatslehrgang werden die Sportcoaches auf ihre Tätigkeiten vorbereitet.
Das breite Spektrum der Möglichkeiten hob Martin Kögler, BGHW-Referent Reha-Management und Teilhabe sowie Koordinator der Veranstaltung, hervor: „Wir sprechen hier über die gesamte Bandbreite, die Sport und Teilhabe verbindet: über Breitensport auf Vereinsebene bis hin zum Spitzensport. Dieser ist allerdings von der Förderung durch die DGUV und die Träger nicht mehr erfasst“, betonte der Moderator des Reha-Forums.
Die Fördermöglichkeiten auf dem Weg zur sozialen Teilhabe durch Sport spiegelt ein Grundsatzpapier der DGUV wider. Bereits beim vorausgegangenen BGHW-Reha-Forum 2023 und in der Para-Sport-Lounge im September 2024 in Düsseldorf hatte die BGHW das Thema „Sport und Teilhabe“ auf den Weg gebracht. „Die Ergebnisse des Reha-Forums 2023 sind in die Grundsätze zur Förderung des Sports eingeflossen“, teilte Joscha Schwarzwälder, DGUV-Referatsleiter Heilbehandlung und Teilhabe, mit. „Das Papier, das auf DGUV-Ebene erstellt wurde, informiert über die verschiedenen Fördermöglichkeiten, die Versicherte nach einem Arbeitsunfall oder bei einer Berufskrankheit unterstützen, wieder sportlich aktiv zu werden“, so Schwarzwälder.
Wie erste Sensibilisierung und das Heranführen an sportliche Aktivitäten nach einem Unfall bereits in einer BG-Klinik gelingen können, erklärte Sabine Drisch, Leitende Oberärztin der BG Unfallklinik Murnau. Sie betreut das Pilotprojekt „Teilhabe und Sport“, das die DGUV initiierte und gemeinsam mit dem Deutschen Rollstuhlsportverband (DRS) umsetzt. „Das Projekt soll Versicherten, die durch einen Unfall beeinträchtigt sind, Wege und Möglichkeiten zeigen, wie man zurück in den Sport kommt. Die Menschen sollen auch in ihrem geschützten Umfeld zu Hause die Möglichkeit erhalten, ihre geistigen und körperlichen Fähigkeiten zu bewahren und über den Sport am sozialen Leben teilhaben“, erläuterte die Medizinerin.
Durch Schnupperangebote und persönliche Gespräche sollen sie schon in der BG Klinik für sportliche Aktivitäten sensibilisiert werden. „Wir brauchen einen Raum, damit Versicherte ihre Probleme artikulieren können,“ so Drisch. In der BG Klinik Murnau beraten Ärztinnen und Therapeuten und loten gemeinsam mit den Versicherten aus, welche Sportarten passen könnten – etwa Rollstuhl-Basketball, -Tischtennis oder andere Aktivitäten. Auch über die individuell passende Fahrradversorgung wird beraten. Weitere Mobilitätsangebote sind in Planung. DRS-Mitgliedern beraten, wie die sportlichen Aktivitäten zu Hause fortgesetzt werden können, zum Beispiel auf Breitensportebene. „Denn Versicherte werden nicht nur stationär in der Klinik, sondern auch im ambulanten Setting betreut“, so Sabine Drisch. Innerhalb des Pilotprojektes werden über einen Zeitraum von neun bis zwölf Monaten verbindliche Strukturen geschaffen, die auch auf andere BG Kliniken übertragbar sein sollen.
Um Menschen, die keinen Anspruch auf eine Sportprothese haben, Sport mit einem hochwertigen Hilfsmittel zu ermöglichen und „den Laufwind im Gesicht zu spüren“, bietet der Verein „Laufen im Wind“ Schnupperkurse für Amputierte an. Der Verein arbeitet mit Expertinnen und Experten der BG-Unfallklinik Frankfurt zusammen. „Dies ist ein überragendes und niedrigschwelliges Angebot: eine große Chance für Menschen, die besondere Herausforderungen im Amputierten-Sport suchen", betonte Moderator Martin Kögler. Die Hightech-Versorgung gehöre jedoch nicht zum Umfang der gesetzlichen Unfallversicherung.
Einzelheiten über die atemberaubende Entwicklung in der Prothesenversorgung schilderte Dr. Sebastian Benner von der BGU Frankfurt, der mit weiteren Kollegen „Laufen im Wind“ unterstützt. Am Beispiel amputierter Spitzensportler schilderte er die Entwicklung der Prothesentechnik und erklärte Chancen und Erfolge, die durch Körperkraft, gepaart mit hochwertigen Hightech-Prothesen, im Sport möglich sind. Und ergänzte: Er sei bekennender BGHW-Fan, schätze die gute Zusammenarbeit und das System der gesetzlichen Unfallversicherung sehr.
Auf die Möglichkeiten der gesetzlichen Unfallversicherung ging Thomas Künkler ein. Der erfahrene ehemalige Leiter der BGHW-Reha-Beratung der Regionaldirektion West und jetzige Regionalreferent beleuchtete im Workshop auch die finanzielle Förderung im Sport. Zum Beispiel, wann und in welchem Rahmen die BGHW Kosten oder Kostenanteile für Hilfsmittel in Reha-, Freizeit- und Breitensport übernehme und wann nicht.
Wie wichtig Sport für das eigene Wohlbefinden und die soziale Teilhabe ist, brachte Rainer Lütkemeyer auf den Punkt. Er ist freiberuflicher Fachberater der BGHW für Prothetik und selbst beinamputiert: „Man muss nicht alleine zu Hause sitzen. Sport treiben in der Gemeinschaft bringt Spaß und Zufriedenheit. Alles ist möglich!“, unterstrich Lütkemeyer. Man könne beinahe alle Sportarten im Amputierten-Sport umsetzen. Wichtig sei, sich zu orientieren, welche Sportart infrage kommt, welche Technik und Hilfsmittel erforderlich seien. „Egal, wofür man sich entscheidet: Erforderlich sind Herzblut, Durchhaltevermögen und Ausdauer!“
Workshops, Vorträge, Selbsterfahrung und Marktplatz mit Informationsständen: Das BGHW-Reha-Forum in Bamberg bot eine breite Vielfalt an Informationen und Raum zum Austausch. Das zeigen auch Momentaufnahmen.
Der Behinderten- und Rehabilitationssportverband Nordrhein-Westfalen (BRSNW) bietet einen Lehrgang nach den Grundsätzen zur Förderung von Sport der gesetzlichen Unfallversicherung an. Projektpartner sind die BGHW und die Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW).
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