Gruppe junger Menschen fährt lachend mit Fahrrad durch eine sonnige Innenstadt. Alle tragen Fahrradhelme. Im Vordergrund befindet sich ein pinkfarbener Kreis mit der Aufschrift „komm gut an“.
Datum der Veröffentlichung: Lesezeit: 3 Minuten

Tag des Fahrrads: mehr Sicherheit auf dem Pedelec

Am 3. Juni ist „Tag des Fahrrads“ – ein perfekter Anlass, um die Vorteile des Radfahrens zu feiern. Ob klassisch oder elektrisch: Fahrräder und Pedelecs sind klimafreundlich, gesundheitsfördernd und bedeuten Freiheit. Doch mit der wachsenden Beliebtheit steigen auch die Unfallzahlen – vor allem bei den Pedelecs. Hier gibt es Tipps für das sichere Fahren im Alltag.

Das Wichtigste im Überblick

  • Fahrräder und Pedelecs werden immer beliebter.
  • Pedelec-Fahrten bringen besondere Risiken mit sich.
  • Die Unfallzahlen steigen deutlich, besonders bei jungen Fahrerinnen und Fahrern.
  • Sicherheit auf Pedelecs braucht Vorbereitung und Achtsamkeit.
  • Unternehmen können aktiv zur Verkehrssicherheit beitragen.
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Ein Hoch auf das Fahrrad!

Am 3. Juni ist der „Tag des Fahrrads“. Eine gute Gelegenheit, das Fahrradfahren zu feiern. Schließlich ist es beliebt wie nie. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts besitzen 80 Prozent der Haushalte in Deutschland mindestens ein Fahrrad. Kein Wunder, denn Fahrradfahren schont das Klima, fördert die Gesundheit und bietet die Möglichkeit, flexibel von A nach B zu kommen. Gerade junge Menschen schätzen diese Freiheit. 39 Prozent der Menschen hierzulande zwischen 14 und 69 Jahren nutzen das Fahrrad oder das Pedelec regelmäßig, das heißt, täglich oder mehrmals pro Woche beruflich oder privat. Das ist ein Ergebnis aus dem Fahrrad-Monitor 2023 des Bundesverkehrsministeriums.

Drei gute Gründe, regelmäßig mit dem Fahrrad zu fahren:

Junge Frau mit Zopf, Fahrradhelm und sportlicher Kleidung lächelt in die Kamera, während sie auf dem Fahrrad durch die Stadt fährt.
  • Schützt das Klima: Fahrradfahren reduziert CO₂-Emissionen, schont Ressourcen und entlastet den Verkehr. Fahrradpendler sparen jährlich bis zu 1,5 Tonnen CO₂, wenn sie auf das Auto verzichten, errechnete das Umweltbundesamt im Jahr 2023.
  • Hält gesund: Die Bewegung an der frischen Luft stärkt das Herz-Kreislauf-System, die Muskulatur und das Immunsystem. Zudem trägt Radfahren zur mentalen Gesundheit bei. Es sorgt für Stressabbau und erhöht die Lebensqualität.
  • Macht glücklich: Die gleichmäßige, zyklische Bewegung beim Radfahren soll zur Ausschüttung von Endorphinen und Adrenalin führen, was wiederum zu einem positiven Körpergefühl und emotionaler Harmonie beiträgt. Das ergab eine Studie des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC).

Tag des Fahrrads

Am 3. Juni wird seit 1998 weltweit der „Tag des Fahrrads“ gefeiert. Die Vereinten Nationen haben den Aktionstag 2018 offiziell anerkannt. An diesem Tag wird auf die Bedeutung des Fahrrads als nachhaltiges, gesundes und effizientes Verkehrsmittel aufmerksam gemacht. Damit einher gehen Forderungen, eine klimafreundliche Mobilität zu fördern, die Infrastruktur für Radfahrende zu verbessern und die Verkehrssicherheit zu erhöhen.

Übrigens: Das erste Fahrrad, die „Draisine“ oder Laufmaschine, wurde 1817 von Karl Drais erfunden.

Symbol mit einem Ausrufezeichen
Über 1 Milliarde Fahrräder gibt es weltweit, also mehr als Autos auf der Erde. (Quelle: World Economic Forum, 2022)

Voll im Trend: Pedelecs

Nahaufnahme eines Pedelec-Lenkers mit Display und Bedienelementen zur Einstellung der elektrischen Unterstützung.

Immer beliebter werden Pedelecs, also Fahrräder mit elektrischer Tretunterstützung. Sie liegen voll im Trend: Mehr als zwei Millionen Pedelecs wurden 2024 nach Angaben des Zweirad-Industrie-Verbandes (ZIV) in Deutschland verkauft. Bereits 2023 waren es erstmals mehr E-Bikes als klassische Fahrräder. So nutzen auch junge Berufseinsteigerinnen und Berufseinsteiger Pedelecs für ihren Arbeitsweg. Denn mit ihnen lassen sich längere Strecken und steilere Wege leichter bewältigen.

Erhöhtes Risiko

Aber nicht nur die Verkaufszahlen sind in den vergangenen Jahren stark gestiegen, sondern auch die Unfallzahlen. Fast 24.000 Menschen, die mit einem Pedelec unterwegs waren, verunglückten im Jahr 2023 laut Angaben des Statistischen Bundesamts. Darunter sind immer häufiger auch jüngere Pedelec-Fahrende: 2023 war knapp ein Drittel (31 Prozent) der Verunglückten auf Pedelecs jünger als 45 Jahre. Nach der Unfallstatistik 2024 des Deutschen Verkehrssicherheitsrats (DVR) sind bei Unfällen inzwischen etwa 40 Prozent aller schwerverletzten Radfahrenden mit Pedelecs unterwegs. Interessant ist auch, dass 34 Prozent der Unfälle mit einem Pedelec Alleinunfälle sind, das heißt, ohne andere Unfallbeteiligte. Bei normalen Fahrrädern sind nur 26 Prozent der Unfälle Alleinunfälle. Das heißt auch: Pedelecfahren birgt mehr Risiken.

Was ist eigentlich ein Pedelec?

Der Begriff „E-Bike“ wird oft als Oberbegriff genutzt, aber gemeint ist meist das Pedelec (Pedal Electric Cycle). Es ist verkehrsrechtlich ein Fahrrad und unterstützt nur, wenn man selbst in die Pedale tritt (bis maximal 25 km/h). Einen Führerschein oder eine Versicherung braucht man nicht, auch ein Helm ist nicht obligatorisch. Ein sogenanntes S-Pedelec ist ein Kraftfahrzeug, dessen E-Motor beim Treten bis zu einer Geschwindigkeit von 45 Kilometern pro Stunde unterstützt. Hierfür braucht man einen Führerschein der Klasse AM, eine Betriebserlaubnis und eine Versicherung. Ein Helm ist Pflicht und das Fahren ist nur auf der Straße erlaubt.

Was unterscheidet E-Bikes von normalen Fahrrädern?

  • Ein Pedelec unterstützt mit einem Elektromotor bis zu einer Geschwindigkeit von 25 Kilometern pro Stunde.
  • Ein Pedelec wiegt 20 bis 25 Kilogramm. Das sind gut 10 Kilogramm mehr als ein herkömmliches Fahrrad. Das doppelte Gewicht verändert die Fahrdynamik und bedeutet längere Bremswege.
  • Plötzliche Beschleunigung verändert das Fahrgefühl. Und die Pedalkraftunterstützung verleitet zu mehr Tempo. Doch es gibt viele Situationen, in denen man sicherer in einem niedrigen Modus fährt, zum Beispiel bei Nässe und in der Rush-Hour.
  • Andere Verkehrsteilnehmer unterschätzen die Geschwindigkeit von Pedelecs.
Infografik zeigt ein gelbes Pedelec-Fahrrad mit Beschriftungen zu sicherheitsrelevanten Bauteilen wie Licht, Bremsen, Akku, Motor, Klingel und Reflektoren. Titel: „Pedelec vs. Fahrrad – Welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede gibt es?“

Tipps für mehr Pedelec-Sicherheit im Alltag
 

Immer mit Helm: Bei höheren Geschwindigkeiten drohen bei Unfällen schwere Kopfverletzungen.

Vorher üben: Anfahren und Bremsen vorher auf einem Parkplatz üben.

Langsam fahren (niedriger Modus): besonders in Kurven, bei Nässe oder Gefälle.

Ablenkung vermeiden: keine Handynutzung während der Fahrt, keine Musik hören. 

Defensive Fahrweise: immer mit Fehlern anderer rechnen.

Sichtbarkeit erhöhen: helle Kleidung, Reflektoren, Licht auch am Tag.

Handzeichen und klare Fahrmanöver: auf gute Kommunikation mit anderen Verkehrsteilnehmenden achten.

Richtiges Verhalten an Kreuzungen und Kreisverkehren: nicht im Toten Winkel von Lkw und Bussen fahren.

Regelmäßige Wartung: Luftdruck, Kette, Bremsbeläge prüfen.

Symbol für einen informativen Hinweis
Elektrofahrräder gibt es in Deutschland. Das sind sieben Mal so viele wie vor 10 Jahren. (Quelle: ZIV)

Das können Unternehmen tun, um die Sicherheit von jungen Berufseinsteigern auf dem Fahrrad oder Pedelec zu fördern:

  • Fahrrad-Checks und Sicherheitstrainings organisieren.
  • Aktionstage zum Thema Verkehrssicherheit initiieren.
  • Regelmäßig Infomaterial und Sicherheitshinweise teilen.
  • Fahrradfreundliche Infrastruktur fördern (zum Beispiel sichere Abstellplätze, Duschen etc).

Angebote der BGHW

mobil
Mit dem mobil hat die BGHW ein Konzept entwickelt, um Versicherte für Gefährdungen zu sensibilisieren und damit Unfälle zu verhindern. Das Moderatorenteam beantwortet Fragen der Teilnehmenden, klärt über mögliche Gefahren auf und gibt wertvolle Tipps zu vielen Themen der Verkehrssicherheit.

BGHW-Roadshow
Helfen Sie mit, Verkehrsunfälle mit dem Pedelec zu vermeiden, und buchen Sie die BGHW-Roadshow, ein kostenloses Fahrsicherheitstraining der BGHW für ihre Mitgliedsunternehmen und deren Beschäftige.

Fahrsicherheitstrainings
Der DVR hat gemeinsam mit den Berufsgenossenschaften verschiedene Sicherheitstrainings für Fahrer und Fahrerinnen von Kraftfahrzeugen entwickelt, die von der BGHW finanziell unterstützt werden. Mehr Infos finden Sie hier.

Verkehrssicherheit für Auszubildende
Unterstützen Sie Ihre jungen Talente dabei, sicher unterwegs zu sein! Das Angebot setzt auf ein praxisnahes und erlebbares Konzept, um Auszubildende für die Gefahren ihres Mobilitätsverhaltens zu sensibilisieren.

 

„komm gut an.“

Die Kampagne „komm gut an.“ ist eine Initiative der BGHW und des Deutschen Verkehrssicherheitsrates (DVR). Auf dem Kanal TikTok machen Azubis für Azubis die Verkehrssicherheit zum Thema. Ziel der Kampagne ist es, junge Menschen für die Gefahren im Verkehr auf den Straßen und im Betrieb zu sensibilisieren und die sichere Mobilität in der Berufsausbildung zu stärken. Zudem bietet sie Verantwortlichen aus unseren Mitgliedsunternehmen Informationen, Seminare und Handlungshilfen zum Thema.

Zum TikTok-Kanal @komm.gut.an
BGHW-Angebote zur Gestaltung sicherer Mobilität in der Berufsausbildung
Hintergrund zur Kampagne „komm.gut.an“
„Hundert Prozent“: Sichere Mobilität im Fokus
„Hundert Prozent“: Hollywood im Handyformat

Kreisrundes Logo der Kampagne "komm gut an."

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