
Fahrtraining für Menschen mit Handicap
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Ein Hautausschlag stellte Florian Weidenwebers Leben auf den Kopf – und markierte den Neubeginn seiner beruflichen Laufbahn. Er litt an einer Berufskrankheit. Was zunächst nach einem herben Rückschlag aussah, entwickelte sich dank der Unterstützung seines Reha-Beraters Markus Monetha, seines Arbeitgebers und einer gehörigen Portion Eigenmotivation zum Musterbeispiel einer erfolgreichen Umschulungsmaßnahme. Heute blickt der einstige Kfz-Mechatroniker optimistisch in die Zukunft.
Alles fing an mit kleinen nässenden und Rötungen am Finger. „Am Anfang habe ich mir nicht viel dabei gedacht und bin erst mal nicht zum Arzt gegangen, auch weil mich das bei der Arbeit noch nicht so beeinträchtigt hat“, erinnert sich Florian Weidenweber, heute Kaufmann für Groß- und Außenhandelsmanagement bei Suffel Fördertechnik in Aschaffenburg. Doch es wurde schlimmer: Immer mehr Bläschen, immer mehr Areale an den Händen waren betroffen. Die Bläschen platzten auf, darunter rohes Fleisch, es bildeten sich Krusten. Weidenweber, damals Kfz-Mechatroniker bei Suffel Fördertechnik, konnte seine Hände kaum noch bewegen. Zu diesem Zeitpunkt war er bereits in Behandlung bei seinem Hautarzt und mehrere Male krankgeschrieben. An seine Arbeit in der Werkstatt war in diesem Stadium nicht zu denken. Mit jeder Krankschreibung wurde die Haut wieder besser. Doch jede Rückkehr endete mit noch schlimmeren Schüben. So ging das eine ganze Weile, bis sein Hautarzt einen Verdacht äußerte: „Das könnte eine Berufskrankheit sein.“
Der Mediziner meldete den Verdacht bei der BGHW, die daraufhin sofort einen Heilbehandlungsauftrag erteilte. Aufgrund der Schwere der Hauterkrankung erfolgte so schnell wie möglich eine stationäre vierwöchige Reha-Maßnahme im Institut für interdisziplinäre Dermatologische Prävention und Rehabilitation (iDerm) in Osnabrück. Das Institut ist auf die Behandlung und individuelle Beratung insbesondere zu Hautschutzmaßnahmen am Arbeitsplatz bei berufsbedingten Hauterkrankungen spezialisiert. „Die vier Wochen in der Klinik haben sehr stark zur Heilung beigetragen“, sagt Weidenweber in der Rückschau.
Da die Hauterscheinungen trotz dieser individualpräventiven Maßnahmen wieder aufflammten, landete der Fall bei Reha-Berater Markus Monetha. Zu diesem Zeitpunkt stand noch nicht fest, ob die Hautkrankheit als Berufskrankheit anerkannt würde. Aber was schnell klar war: Im bisherigen Kfz-Berufsfeld würde der heute 30-Jährige nicht weiterarbeiten können. Plan B: Umschulung. In Gesprächen kristallisierte sich der kaufmännische Bereich als Option heraus. „Vor der Genehmigung ließ die BG Weidenwebers Umschulungstauglichkeit im Beruflichen Fortbildungszentrum der Bayrischen Wirtschaft in Aschaffenburg prüfen – mit positivem Ergebnis“, erklärt Reha-Berater Monetha. Arbeitgeber Suffel begleitete den Prozess eng und gab von Anfang an zu verstehen, dass das Unternehmen den Weg mit seinem Beschäftigen gehen will. „Uns war wichtig, dass Florian Mitarbeiter bei Suffel bleibt. Gemeinsam mussten wir nur noch die passende Stelle für ihn finden“, sagt Katharina Mehling, stellvertretende Abteilungsleiterin Personal und während der Umschulung Weidenwebers Vorgesetzte.
Hier stimmte alles: „Ein hochmotivierter Versicherter, der genau wusste, in welcher Situation er steckt, und eine Firma, die ihn unbedingt halten wollte und alles in die Wege leiten würde, um eine erfolgreiche Umschulung zu gewährleisten. So habe ich die Entscheidung getroffen“, sagt Markus Monetha. Und am Ende stimmte auch das Timing: Die Hautkrankheit wurde im Juni 2021 als Berufskrankheit anerkannt und im September begann das Ausbildungsjahr. Die BG übernahm sämtliche Umschulungskosten, inklusive Übergangsgeld. Zehn Jahre nach seiner ersten Ausbildung zum Kfz-Mechatroniker drückte Weidenweber also wieder die Berufsschulbank. Klar gab es anfangs auch Bedenken: „Ich habe mich schon gefragt, ob ich das schaffe. Aber ich wusste, was auf dem Spiel steht. Als Erwachsener nimmt man die Berufsschule auch anders wahr als mit 16. Meine Berufs- und Lebenserfahrung haben mir geholfen.“ „Und dein Fleiß“, ergänzt Katharina Mehling.
Heute sitzt der ausgebildete Groß- und Außenhandelskaufmann im Großraumbüro vor seinem Computer. Wenn er aufsteht, kann er durchs Fenster in die Werkstatt blicken. Der leidenschaftliche „Schrauber“ hat die Werkbank endgültig gegen den Schreibtisch getauscht. „Ich fühle mich gut“, sagt er zufrieden und empfindet seine neue Aufgabe nicht als „klassischen, reinen Bürojob“. „Der Arbeitsplatz an der Schnittstelle zwischen Vertrieb und Werkstatt kommt mir sehr entgegen, weil ich immer noch den Bezug zur Technik habe. Von meinem früheren Beruf kann ich viel mitnehmen. Ich denke, dass das für die Zukunft der richtige Platz für mich ist.“ Aus Sicht von Suffel Fördertechnik ist die ganze Entwicklung eine Win-Win-Situation. „Für uns ist es ein großer Vorteil, dass wir das technische Wissen, das Florian mitbringt, bestmöglich für ihn und für uns einsetzen können“, sagt die stellvertretende Abteilungsleiterin Personal. Für Florian Weidenweber war es Glück im Unglück: „Ohne die Krankheit und deren Folgen, wäre ich wahrscheinlich nicht da, wo ich jetzt stehe.“
Das Unternehmen Suffel Fördertechnik ist der größte Vertragshändler des europäischen Marktführers Linde Material Handling mit Hauptsitz in Aschaffenburg. Das Handels- und Dienstleistungsunternehmen ist spezialisiert auf Flurförderzeuge und Intralogistik. Suffel beschäftigt rund 850 Mitarbeitende an vier Standorten in Aschaffenburg und weiteren bei Mannheim, Wiesbaden und Schweinfurt. Jedes Jahr bildet Suffel Nachwuchskräfte in den Bereichen Kfz-Mechatronik, Groß- und Außenhandelsmanagement, Büromanagement, Lagerlogistik und Fachinformatik aus.

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