
Lieber langsam auf Landstraßen
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Sicher und gesund arbeiten können Auszubildende nur, wenn sie es von Anfang an lernen.
Die Standardberufsbildpositionen – hier besonders die Position „Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit“ – vermitteln diese Kompetenz. HUNDERT PROZENT stellt Neuerungen vor.
Jede Ausbildung ist in zwei Teile aufgeteilt: Es gibt die fachspezifischen Inhalte – also das, was ein Auszubildender für sein Berufsbild jeweils lernen muss. Und es gibt die übergreifenden Standards, die für jede Ausbildung gelten: die Standardberufsbildpositionen. So wie Ausbildungsberufe immer wieder auf den Prüfstand gestellt werden, damit sie den Anforderungen der Zeit entsprechen, wurden im vergangenen Jahr die seit den 1990er-Jahren bestehenden Standards modernisiert und um zwei weitere ergänzt (siehe Kasten). Jede Ausbilderin und jeder Ausbilder muss sie in die Ausbildungspläne aufnehmen, um junge Menschen richtig auszubilden.
Dieses Video erklärt, warum Sicherheit und Gesundheit ein fester Bestandteil jeder Ausbildung sein müssen.
Passiert ein Unfall, sollen Azubis wissen, wie sie sich verhalten müssen und erste Maßnahmen einleiten können.
Welche Rechte und Pflichten ergeben sich aus den Arbeitsschutz- und Unfallverhütungsvorschriften am Arbeitsplatz? Azubis müssen diese kennen und anwenden.
Azubis sollen lernen, einen Brand im Betrieb vorzubeugen, im Brandfall richtig zu reagieren und erste Maßnahmen zur Brandbekämpfung zu ergreifen.
Auszubildende sollen lernen, ergonomisch zu arbeiten. Zum Beispiel, indem sie unter Anleitung üben, richtig zu tragen und zu heben, ihren Rücken bei langem Sitzen zu entlasten und auf richtige Lichtverhältnisse zu achten.
Bislang standen Gefahren für Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz im Fokus. Auszubildende verunglücken aber auch auf dem Weg zur und von der Arbeit, zum Beispiel auf dem E-Scooter. Nun lernen sie, Gefahren auf dem Arbeitsweg zu prüfen und zu beurteilen, um Wegeunfälle zu vermeiden.
Vorausschauend arbeiten
Welche Gefährdungen gibt es im Unternehmen und am jeweiligen Arbeitsplatz? Was sind typische Verletzungen oder körperliche Belastungen (zum Beispiel Schnittverletzungen, Lärm am Arbeitsplatz)? Azubis sollen diese Faktoren kennenlernen, zum Beispiel indem sie Beinahe-Unfälle analysieren. Sie sollen Bescheid wissen über mögliche technische und organisatorische Maßnahmen und wie wichtig es ist, die persönliche Schutzausrüstung konsequent zu tragen.
Für sich selbst sorgen
Leistungs- und Zeitdruck, Stress in der Berufsschule, Über- oder Unterforderung, Konflikte mit Kolleginnen und Kollegen sowie mit Ausbilderinnen und Ausbildern – es gibt verschiedene Probleme, die die Psyche belasten können. Azubis sollen frühzeitig ihre individuellen Leistungsvoraussetzungen erkennen und ihr Arbeitsumfeld und die Arbeitsabläufe gemeinsam mit dem Vorgesetzten gesund gestalten.
Er ist bei der BGHW Experte für Auszubildende und organisiert Qualifizierungsangebote für Ausbilderinnen und Ausbilder.
„Wir müssen den Azubis vermitteln, dass gesundes Arbeiten ihnen in jeder Lebenslage hilft. Für jeden Betrieb sind deshalb auch die neu aufgelegten Standardberufsbildpositionen so wichtig. Egal, was ein junger Mensch in Deutschland lernt, ob Kauffrau für Büromanagement, Fachkraft für Lagerlogistik oder Fachinformatikerin – jede und jeder muss diese Standards für Sicherheit und Gesundheit kennen. Das Gute daran: Was die jungen Menschen da lernen, können sie mit nach Hause nehmen und in ihren Alltag, in ihre Freizeit übertragen. Wenn sie bei der Arbeit beispielsweise lernen, wie sie sich auf dem Firmengelände von A nach B bewegen und sich auf dem Arbeitsweg verhalten, nutzt ihnen das auch privat.
So selbstverständlich, wie es für uns ist, dass jeder junge Mensch über Erste Hilfe aufgeklärt wird, so selbstverständlich müssen Gesundheitsaspekte bei Mobilität, Ergonomie, Ernährung und Lebensführung sein. In der Firma und im Homeoffice.“
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