
Sicherheit für Radfahrende: Greif zu auf Holländisch
Mit dem holländischen Griff Dooring-Unfälle vermeiden. Einfach die Autotür mit der anderen Hand öffnen und automatisch über die Schulter nach hinten schauen.
Eine smarte Idee von Tyco Electronics Raychem: eine Steckdose, die auf das akustische Signal eines Feueralarms reagiert und die mit ihr verbundenen Geräte abschaltet. So werden Feuer und Brandrauch vermieden.
Nebenan in der Halle ist es laut: Hier drehen sich haushohe Spulen mit scheinbar endlosen Schläuchen. In der Ausbildungswerkstatt dagegen herrscht meist stille Konzentration. Die Auszubildenden von Tyco Electronics Raychem in Ottobrunn werden hier an verschiedenen Geräten geschult – vom Lötkolben bis zum 3D-Drucker. In der Ecke prangt groß das Motto der Firma: „Every Connection Counts“ – jede Verbindung zählt.
Während einer Übung für die Abschlussprüfung Teil 1 im letzten Jahr ertönte hier plötzlich ein firmenweiter Feueralarm. Samy Palesch, Azubi zum Verfahrensmechaniker für Kunststoff- und Kautschuktechnik, erinnert sich: „Wir waren gerade dabei, an einem Heizdrahttisch eine Kunststoffplatte zu biegen. Als das Signal kam, mussten wir das Gebäude so schnell wie möglich verlassen.“ Bei ihrer Rückkehr bemerkten Palesch und sein Kollege Simon Meyer, Azubi zum Elektroniker für Betriebstechnik: „Wir hatten vergessen, den Heizdraht auszuschalten. Die auf dem Tisch liegende Platte war etwas angekokelt und roch leicht verbrannt.“
Als die Werkstatt gelüftet war, entwickelte sich ein Gespräch: „Ausschlaggebend war Samy – er sagte, solche Situationen seien gefährlich, wenn ein Gerät sich nicht automatisch abschalten würde“, erzählt Ausbildungsleiter Johannes Gehler. Es gibt bereits solche Systeme in Brandmeldeanlagen – doch die sind extrem teuer und schalten keine einzelnen Geräte ab. „Auch eine internet-basierte Sprachsteuerung reagiert nicht auf Klänge. Wir brauchten also eine andere smarte Lösung.“, ergänzt Meyer.
Der Ehrgeiz der Azubis war geweckt. Gemeinsam mit Johannes Gehler und Ausbilder Claudiu Dan begannen sie, eine eigene smarte Steckdose zu entwickeln. Simon Meyer: „Claudiu hat mit uns die Komponenten ausgesucht. Es musste ja alles passen und CE-zertifiziert sein.“ Dann wurde ein Schaltplan erstellt. Als es schließlich an die Programmierung der Platine mit Mikrofon ging, holte sich das Team Hilfe von Ümit Durmaz, Fachkraft für Arbeitssicherheit.
„Die Jungs wussten, dass Programmieren ein Hobby von mir ist“, sagt Durmaz. Inspiriert vom Konzept des „Klatschers“, mit dem sich im Haushalt etwa Licht per Händeklatschen an- und ausschalten lässt, machte sich Ümit Durmaz ans Werk. Nach ein paar Monaten lief alles perfekt – Durmaz hatte mit „Defne“ sogar einen passenden Namen für das Gerät: „Unsere Beschäftigten werden uns von ihren Familien anvertraut. Deshalb war es mir ein Anliegen, dieses Projekt nach meiner Tochter zu benennen – der Name soll mich und die anderen daran erinnern, immer sicher zu arbeiten.“
Seit Februar 2023 ist die Smart-Steckdose Defne in der Ausbildungs-Werkstatt von Tyco Electronics Raychem im Einsatz. Sie kann bis zu 3.600 Watt Leistung transportieren und damit gleich mehrere Geräte sicher mit Strom versorgen. Sie arbeitet völlig autark, losgelöst vom Internet. Dazu Johannes Gehler: „Sie hat bisher bei jedem Fehl- oder Probealarm funktioniert – den Ernstfall hatten wir zum Glück noch nicht.“ Claudiu Dan nickt: „Dieses Projekt hat deutlich gemacht, dass wir unsere Azubis noch stärker einbinden sollten, wenn wir über die Sicherheit im Betrieb reden. Die haben einfach tolle Ideen!“
Mit der GOLDENEN HAND zeichnet die BGHW jedes Jahr Unternehmen aus, die die Gesundheit und Sicherheit ihrer Belegschaft nicht dem Zufall überlassen. Dabei gilt: Je kreativer und motivierender, desto besser!
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