Eine junge Frau mit lockigem Haar sitzt am Steuer eines Autos und blickt lächelnd auf ihr Smartphone. Ihre linke Hand liegt am Lenkrad, während sie das Handy in der rechten hält. Die Szene vermittelt den Eindruck von Ablenkung während des Fahrens.
Datum der Veröffentlichung: Lesezeit: 3 Minuten

Wenn das Handy zur Gefahr wird

Ob ein kurzer Blick aufs Handy oder das schnelle Tippen einer Nachricht: Schon wenige Sekunden Unaufmerksamkeit im Straßenverkehr reichen aus, um sich und andere in Gefahr zu bringen. Ablenkung ist eine der häufigsten Ursachen für Unfälle. Im Verkehr ist volle Konzentration ein Muss. HUNDERT PROZENT gibt Tipps, wie sich Ablenkung am Steuer vermeiden lässt.

Das Wichtigste im Überblick

  • Ablenkung im Straßenverkehr ist gefährlich.
  • Besonders häufig lassen sich junge Menschen unter 25 Jahren durch ihr Smartphone ablenken.
  • Ablenkung führt nachweislich zu Unfällen mit Personenschäden.
  • Eine gezielte Vorbereitung der Fahrt reduziert Ablenkung am Steuer.
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Multitasking ist ein Mythos. Duschen und gleichzeitig Singen klappt gerade noch so, aber sobald es komplexer wird, muss die eine Tätigkeit kurz unterbrochen werden, damit man sich auf die andere konzentrieren kann. Vor diesem Hintergrund wird auch klar, dass Autofahren und das Smartphone gar nicht zusammenpassen. Im Gegenteil: Wer sein Handy bei der Teilnahme am Straßenverkehr nutzt, läuft Gefahr, vom Geschehen auf der Straße abgelenkt zu sein und Unfälle zu bauen. Denn der Straßenverkehr erfordert immer die volle Aufmerksamkeit. Deshalb ist es nach der Straßenverkehrsordnung auch gesetzlich verboten.

Besonders junge Menschen lassen sich ablenken

Für eine Studie der Universität Erlangen aus dem Jahr 2024 wurde im Auftrag der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) systematisch beobachtet, ob und wie zu Fuß Gehende, Radfahrende sowie Pkw-Fahrer und -Fahrerinnen ihre Smartphones nutzen und sich so vom Straßenverkehr ablenken lassen. Die Auswertung der Daten ergab, dass 7,4 Prozent der zu Fuß Gehenden ihr Smartphone während des Beobachtungszeitraums aktiv nutzten. Entweder telefonierten sie, bedienten es manuell oder schauten darauf. Eine potenzielle Nutzung, zum Beispiel durch das Tragen von Kopfhörern, konnte bei 4,2 Prozent beobachtet werden. Bei den Radfahrenden nutzten 3,6 Prozent ihr Smartphone aktiv, potenziell waren es 7,9 Prozent. Bei den Autofahrenden waren im Beobachtungszeitpunkt 4,9 Prozent der Fahrenden aktiv mit ihrem Smartphone beschäftigt; 6,5 Prozent potenziell. Auffällig war: Besonders häufig nutzten Personen unter 25 Jahre ihr Smartphone im Straßenverkehr. Und Männer öfter als Frauen.

Unfälle mit Personenschaden waren 2022 unmittelbar auf Ablenkung zurückzuführen. (Quelle: DVR)

Im Blindflug unterwegs

Im Auto ist diese Ablenkung besonders gefährlich. Denn in dem Moment, in dem Fahrende aufs Handy oder Navi blicken, fahren sie blind. Nur ein kurzer Blick von zwei Sekunden aufs Display und weg von der Straße bedeutet bei einer Geschwindigkeit von etwa 30 Stundenkilometern eine Blindfahrt von 18 Metern. Bei rund 50 Kilometern pro Stunde sind es schon 30 Meter, bei etwa 100 Stundenkilometern sogar 60 Meter. Auf dieser langen Strecke ist das Fahrzeug nicht unter Kontrolle – das kann tödlich sein. Nach Angaben des Deutschen Verkehrssicherheitsrats waren über 7.000 Unfälle mit Personenschaden 2022 unmittelbar auf Ablenkung zurückzuführen. Dabei starben mehr als 100 Menschen. Expertinnen und Experten gehen davon aus, dass jeder zehnte Unfall mit Todesfolge auf Ablenkung zurückzuführen ist.

Tipps gegen Ablenkung am Steuer
 

Smartphone weglegen oder auf „Nicht stören“ stellen: Während der Fahrt keine Nachrichten lesen oder schreiben.

Navigation schon vor Abfahrt einstellen, also Zieladresse eingeben, bevor der Motor läuft.

Wer mit fremden Fahrzeugen unterwegs ist: Spiegel, Sitz, Radio etc. einstellen, bevor es losgeht.

Morgens rechtzeitig aufstehen, damit alles Wichtige wie Essen, Trinken, Schminken und Rasieren noch zu Hause erledigt werden kann. Das alles gehört nicht ans Steuer.

Ruhige Musik wählen: Auch laute oder aggressive Musik kann ablenken.

Auch starke Emotionen können ablenken: Bei Stress oder Wut sorgen ein paar tiefe Atemzüge für mehr Ruhe beim Fahren.

Mitfahrende einspannen: Wenn es nötig ist, können sie navigieren, Nachrichten checken oder jemanden anrufen.

Wer wenig Fahrpraxis hat, sollte möglichst wenig Fahrgäste mitnehmen. Denn auch durch Plaudern im Auto steigt das Unfallrisiko.

Falls irgendetwas keinen Aufschub erlaubt: An geeigneter Stelle anhalten und den Motor ausstellen. Erst wieder starten, wenn alles Ablenkende erledigt ist. 

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Angebote der BGHW

mobil
Mit dem mobil hat die BGHW ein Konzept entwickelt, um Versicherte für Gefährdungen zu sensibilisieren und damit Unfälle zu verhindern. Das Moderatorenteam beantwortet Fragen der Teilnehmenden, klärt über mögliche Gefahren auf und gibt wertvolle Tipps zu vielen Themen der Verkehrssicherheit.

BGHW-Roadshow
Helfen Sie mit, Verkehrsunfälle mit dem Pedelec zu vermeiden, und buchen Sie die BGHW-Roadshow, ein kostenloses Fahrsicherheitstraining der BGHW für ihre Mitgliedsunternehmen und deren Beschäftige.

Fahrsicherheitstrainings
Der DVR hat gemeinsam mit den Berufsgenossenschaften verschiedene Sicherheitstrainings für Fahrer und Fahrerinnen von Kraftfahrzeugen entwickelt, die von der BGHW finanziell unterstützt werden. Mehr Infos finden Sie hier.

Verkehrssicherheit für Auszubildende
Unterstützen Sie Ihre jungen Talente dabei, sicher unterwegs zu sein! Das Angebot setzt auf ein praxisnahes und erlebbares Konzept, um Auszubildende für die Gefahren ihres Mobilitätsverhaltens zu sensibilisieren.

„komm gut an.“

Die Kampagne „komm gut an.“ ist eine Initiative der BGHW und des Deutschen Verkehrssicherheitsrates (DVR). Auf dem Kanal TikTok machen Azubis für Azubis die Verkehrssicherheit zum Thema. Ziel der Kampagne ist es, junge Menschen für die Gefahren im Verkehr auf den Straßen und im Betrieb zu sensibilisieren und die sichere Mobilität in der Berufsausbildung zu stärken. Zudem bietet sie Verantwortlichen aus unseren Mitgliedsunternehmen Informationen, Seminare und Handlungshilfen zum Thema.

Zum TikTok-Kanal @komm.gut.an
BGHW-Angebote zur Gestaltung sicherer Mobilität in der Berufsausbildung
Hintergrund zur Kampagne „komm.gut.an“
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„Hundert Prozent“: Hollywood im Handyformat

Kreisrundes Logo der Kampagne "komm gut an."

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