
Selbst verwalten heißt selbst regeln
Das Berufskrankheitenrecht wird in diesem Jahr 100 Jahre alt. Für seine Reform 2021 erarbeitete der damalige DGUV Vorstand wichtige Vorschläge und fand gute Kompromisse.
Jugend will sich-er-leben (JWSL) rückt im Ausbildungsjahr 2025/26 das Thema Gewaltprävention in den Mittelpunkt. Mitmachen können alle berufsbildenden Schulen und Ausbildungsbetriebe. Ziel ist es, Gewalt in all ihren Facetten frühzeitig zu erkennen, Schutzmöglichkeiten aufzuzeigen und Wege zu vermitteln, wie Auszubildende im Ernstfall handlungsfähig bleiben und Unterstützung erhalten.
JWSL ist das größte branchenübergreifende Präventionsprogramm für Auszubildende im Bereich Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit in Deutschland – und das schon seit über 50 Jahren. Zu Beginn eines jeden Ausbildungsjahres gibt es für Lehrkräfte sowie für Ausbilderinnen und Ausbilder neue Unterrichts- beziehungsweise Unterweisungsmodule. So werden jährlich rund 800.000 junge Menschen erreicht. Das Thema für das Berufsschuljahr 2025/26, die Gewaltprävention, ist gesellschaftlich hoch relevant. Es knüpft an die bereits bestehende Kampagne „Gewalt angehen“ der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung an.
Beleidigungen und Beschimpfungen sind für viele Mitarbeitende in Handel und Logistik an der Tagesordnung. Besonders betroffen ist der Einzelhandel mit hohem Kundenaufkommen. Die BGHW unterstützt mit ihrem Informations- und Präventionsportal, das eine Kultur des Hinsehens fördert und Präventionsangebote anbietet. Denn Gewalt in der Arbeitswelt kann viele Formen annehmen, von Beleidigungen bis zu körperlichen Angriffen.
Zentrale Botschaft von JWSL ist: Gewalt gibt es überall, in jedem Lebensbereich, in jeder Schicht, an jedem Ort. Sie kann alle treffen und geht alle an. Und im Umkehrschluss heißt das: Alle können etwas gegen Gewalt tun. Deshalb sensibilisiert JWSL Auszubildende unter dem Motto „Gewaltfrei? Bin dabei! Sicher in Ausbildung und Beruf“ für das Thema im schulischen und betrieblichen Bereich. Auf der Homepage von JWSL gibt es verschiedene Elemente zum Download, die im Unterricht und im Betrieb zum Einsatz kommen können.
Das einsatzfertige JWSL-Unterrichtskonzept mit Arbeitsblättern und Wissenstexten besteht aus 13 Modulen. Diese behandeln jeweils vertiefend ein Einzelthema zu Gewaltprävention und helfen dabei, dass die Schülerinnen und Schüler sich dem Thema nähern und sich damit auseinandersetzen. Dabei geht es auch um Selbst- und Impulskontrolle, die Macht der Worte, richtig Streiten sowie um Deeskalationsstrategien und die Hilfe nach einer Gewalterfahrung.
Das JWSL-Unterweisungskonzept unterstützt Ausbilderinnen und Ausbilder in den Betrieben. Es enthält sechs Module mit verschiedenen Schwerpunkten. Diese geben Impulse für Unterweisungen und lassen gleichzeitig Raum für eigene Ideen. Zur Vertiefung der Inhalte stehen Arbeitsblätter und Wissensseiten bereit.
Das Unterweisungskonzept beinhaltet folgende Themen:
Um Arbeitnehmende vor Gewalt zu schützen, müssen Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber präventive Schutzmaßnahmen ergreifen. Zudem haben die Azubis selbst Handlungsmöglichkeiten – auch in der akuten Situation gemäß dem Aachener Modell. Ist es zu einem Gewaltvorfall gekommen, ist es für Betroffene wichtig, nicht allein zu sein und über die Anlaufstellen Bescheid zu wissen.
Das JWSL-Unterrichtskonzept und das JWSL-Unterweisungskonzept werden durch Filmmaterial unterstützt. Der Unterrichtsfilm besteht aus fünf Episoden, bietet einen ersten Einstieg in die Thematik und regt zur inhaltlichen Diskussion an. Jede Episode dauert rund zwei bis drei Minuten und ist ebenso in Deutscher Gebärdensprache verfügbar. Einige der Episoden sind auch für die Unterweisung geeignet, worauf in den Unterweisungsmodulen an den passenden Stellen hingewiesen wird.
Vier kurze Erklärfilme vermitteln vertiefende Informationen zum Thema „Gewaltprävention in Ausbildung und Beruf“ und veranschaulichen komplexere Zusammenhänge. Sie ergänzen die Unterweisungsinhalte und machen sie so für die Auszubildenden leicht zugänglich. Die Filme behandeln Ursachen, Facetten und Risiken von Gewalt, ebenso wie deren Folgen für Betroffene sowie Kolleginnen und Kollegen am Arbeitsplatz.
Programmbegleitend gibt es zwei Wettbewerbsformate, an denen sich berufsbildende Schulen beteiligen können. Ob Meme, Comic, Poster, Gedicht oder Insta-Post: Beim JWSL-Kreativwettbewerb 2025/26 sind die Ideen der Auszubildenen gefragt! Schülerinnen und Schüler können mit ihrer Berufsschulklasse frei wählen, wie sie das Thema „Gewaltprävention“ kreativ umsetzen. Das JWSL-Quiz enthält fünf Fragen zu den Inhalten des Unterrichtskonzepts. Es winken Geldpreise und eine Extra-Gewinnchance für die Schulen mit den höchsten Mitmachquoten.
⇒ Einsendeschluss für das Quiz und den Kreativwettbewerb ist der 28. Februar 2026.
Jugend will sich-er-leben (JWSL) ist das Präventionsprogramm der gesetzlichen Unfallversicherung für Auszubildende rund um Themen aus den Bereichen Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz. Es wird berufsbildenden Schulen und Ausbildungsbetrieben in Deutschland angeboten. Auf der Homepage www.jwsl.de gibt es alle Materialien zum Ansehen und Downloaden – auch zu den Themen der vergangenen Jahre. Unter dem Hashtag #jwsl postet JWSL außerdem regelmäßig auf Instagram und Facebook.
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Wir freuen uns auf Ihre Anfrage!
Arbeits- und Organisationspsychologin, BGHW
Ansprechpartnerin beim Thema “Psyche und Gewalt”
E-Mail:
k.schwarzmann(at)bghw.de
Referentin Angebotsentwicklung, BGHW
Ansprechpartnerin beim Thema “Auszubildende”
E-Mail:
s.hobrack-zscheich(at)bghw.de