Von hinten ist eine Frau mit langen braunen Haaren zu sehen, die vor einem Schreibtisch sitzt, den rechten Arm hinter der Rückseite ihres Kopf anwinkelt und die linke Hand auf ihrem rechten Ellenbogen abgelegt hat.
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Mikropraktiken für ein höheres Wohlbefinden im Job

Zufriedene Beschäftigte arbeiten meistens produktiver und sorgen für mehr Rentabilität. Mit diesen einfachen Maßnahmen steigern Unternehmen und Führungskräfte das Wohlbefinden im Arbeitsalltag und investieren in die Zukunft. 

Das Wichtigste im Überblick

  • Glückliche Beschäftigte sind produktiver und seltener krank.  
  • Mikropraktiken sind kleine Maßnahmen, die das Wohlbefinden erhöhen können.
  • Beispiele für Führungskräfte: nach Meinungen fragen, kritische Fragen erlauben.
  • Im Arbeitsschutz sind Mikropraktiken hilfreich, um Mitarbeitende zu sensibilisieren.

Gesundes Arbeiten im Großen und Kleinen

Betriebe haben verschiedenste Werkzeuge, um etwas für das Wohlbefinden ihrer Beschäftigten zu tun. Es gibt zum Beispiel Sportangebote, Gesundheitskurse oder andere Maßnahmen zur Förderung des Wohlbefindens. Gerade im täglichen Miteinander können es aber auch vermeintliche Kleinigkeiten sein, die positiv auf die Gesundheit einwirken. Sogenannte Mikropraktiken sind für Führungskräfte und Unternehmen ein wichtiger Hebel, um langfristig das Wohlbefinden der Mitarbeitenden zu steigern, soziale Verbindungen zu fördern und das Zugehörigkeitsgefühl zu stärken. 

Der Ansatz: Die Führungskraft überlegt sich einfache Maßnahmen der Wertschätzung und baut sie in die tägliche Interaktion mit seinen Mitarbeitenden ein. Beispiele für Mikropraktiken sind der konstruktive Umgang mit Fehlern, das Gestatten von kritischen Fragen und verdientes Lob. Diese Maßnahmen sollten verschriftlich und regelmäßig auf ihre Umsetzung geprüft werden, um nachhaltig einen positiven Einfluss aufs Team zu nehmen. Dazu gehört ein Bewusstsein für kleine Details und die Fähigkeit, das eigene Verhalten immer wieder zu hinterfragen: Zeige ich Interesse an meinen Mitarbeitenden? Spreche ich sie mit ihren Namen an? Halte ich Blickkontakt? Höre ich anderen wirklich zu? Wer sich als Mitarbeitender ernstgenommen und gesehen fühlt, kann langfristig wesentlich mehr Leistung bringen als jemand, der nicht das Gefühl hat, dazuzugehören. 

Dekra Arbeitssicherheitsreport 2025

Gemeinsam mit dem Institut Forsa hat die Dekra für den aktuellsten Arbeitssicherheitsreport 1500 Beschäftigte zum Arbeitsschutz und der Gesundheit in ihren Betrieben befragt. In der Studie sagen 61 Prozent der abhängig Beschäftigten, dass sich ihr Arbeitgeber sehr beziehungsweise eher stark um ihr Wohlergehen kümmert. Am höchsten ist dieser Wert in Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitenden. Auf der anderen Seite sagen aber auch 36 Prozent aller Befragten, dass dies weniger stark bis gar nicht der Fall ist.

Quelle: Dekra Arbeitssicherheitsreport 2025

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Kleine Maßnahmen, große Wirkung

Mikropraktiken ins alltägliche Handeln zu verzahnen, entbindet Unternehmen nicht davon, weitere Vorkehrungen für die physische und psychische Gesundheit der Mitarbeiten zu treffen. Aber: Mikropraktiken können ein einfaches, kostengünstiges Investment in eine positive, gesunde und wertschätzende Arbeitskultur sein. Unternehmensleitungen sollten das Konzept bei ihren Führungskräften verankern, um möglichst flächendeckend einen guten Arbeitsplatz der Zukunft zu fördern. Leitende Angestellte können die konkreten Mikropraktiken auch in der Gruppe entwickeln. Das ist auch insofern von Vorteil, dass die Maßnahmen auf einem gemeinsamen Wertekanon beruhen, der von oben nach unten getragen wird. Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels ist es umso wichtiger, den Angestellten eine Umgebung zu schaffen, in der sie sich gut aufgehoben fühlen. Eine hohe Fluktuation ist nicht nur schlecht fürs Teamgefüge – sie ist obendrein mit hohen Recruiting-Kosten und Aufwänden bei der Einarbeitung neuer Kollegen verbunden. Zudem besteht die Gefahr, wichtiges Know-how zu verlieren.
 

Mikropraktiken im Arbeitsschutz

Auch beim Arbeitsschutz gilt: Die Mitarbeitenden müssen sich abgeholt, ernstgenommen und eingebunden fühlen. Regelmäßige Unterweisungen und Schulungen sind unersetzbar. Als Verantwortlicher sollte man allerdings reflektieren, wie Inhalte transportiert werden. Es kann sich ermüdend anfühlen, regelmäßig dieselben Hinweise zu hören. Hier können Mikropraktiken immens helfen: Kann ich transportieren, warum es so wichtig ist, immer wieder auf dieselben Gefahren hinzuweisen? Ist meine Ansprache sachlich-fundiert und gleichzeitig emotional? Halte ich lediglich einen Monolog oder binde ich meine Kolleginnen und Kollegen ein? Prüfe ich beispielsweise durch Nachfragen, ob meine Hinweise wirklich verstanden wurden? Hole ich regelmäßig Feedback ein und frage nach konkreten Praxiserfahrungen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer?

 

Nützliche Mikropraktiken für Führungskräfte

  • Mitarbeitende mit Namen ansprechen
  • Nach Meinungen fragen
  • Kritische Fragen erlauben
  • Zuhören
  • Konstruktiver Umgang mit Fehlern
  • Blickkontakt halten
  • Danke sagen
  • Loben (wenn es angebracht ist)

Tipp: Verschriftlichen Sie Mikropraktiken, die sie auf der Arbeit nutzen wollen. Kontrollieren Sie regelmäßig, ob Sie diese Praktiken vorleben. Damit die Maßnahmen nachhaltig wirken können, müssen sie dauerhaft angewendet werden.

 

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