Lärm macht krank
Am Set in Hamburg ist all das durch die Aufnahme präsent. Pats Flehen und Schimpfen, Trauern und seine Hilflosigkeit haben sich in die Köpfe der Crew-Mitglieder eingebrannt. Wann immer es um sie herum im Alltag laut wird, sehen sie den Schauspieler vor ihrem geistigen Auge. Die Kampagne scheint also direkt zu wirken.
Und nicht nur auf der Arbeit, wenn ein Filmteam beispielsweise mal wieder von einem Schauspieler stundenlang angeschrien wird, kann es zu laut sein. Wie das Landesgesundheitsamt erklärt, weisen 15 von 100 Jugendlichen bereits Hörschäden auf. Als wesentliche Ursache hierfür wird Freizeitlärm angesehen. „Hörschäden summieren sich über die gesamte Lebenszeit hinweg. Einmal eingetretene Hörschäden sind nicht heilbar“, sagt Markus Radtke. Und natürlich habe Lärm auch eine subjektive Komponente: Jeder Mensch nimmt Geräusche und deren Intensität anders wahr und fühlt sich davon mehr oder weniger beeinträchtigt. Daher berät die BGHW gerne. Im Individualfall oder auch ganze Unternehmen. Mit professionellen Lösungen lassen sich Werkstatthallen und Lager entsprechend ausstatten. Im Rahmen des Arbeitsschutzes können also technische Maßnahmen eingeleitet und Anpassungen vorgenommen werden. “Denn Lärm kann krank machen. Nicht nur die Ohren, sondern auch die Psyche", sagt Markus Radtke. Er könne Stress verursachen und dazu beitragen, dass die Fehlerquote bei der Arbeit steigt.
Schmecken mit allen Sinnen
Pat sagt, er habe viel gelernt: „Durch meine Jobs werde ich auch auf Dinge aufmerksam, mit denen ich mich vielleicht sonst nicht beschäftigen würde. Das ist richtig Klasse.“ Schwerhörig will niemand werden. Taub schon gar nicht. „Es gibt ja viel, das es lohnt zu hören“, so der Schauspieler. Musik, liebe Worte. „Du hast echt Wahnsinnsaugen“, kommentiert Regisseur Sebastian Stücke die Nahaufnahmen in der Abnahme. Pat bekommt rote Wangen. Draußen beginnt der Regen zu prasseln. Ganz sacht, aber eben doch gut hörbar. Dazu das Kreischen der Hamburger Möwen. „Der Feierabend-Kaffee würde ohne diese Geräusche jetzt wohl ganz anders wirken“, sagt Pat. Wie recht er doch hat.