Den aktuellen Wissenstand zum Thema „Klimawandel und Arbeitsschutz“ in den Betrieben hat die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) aufgearbeitet. Die Studie zeigt auf, dass vor allem bauliche Maßnahmen (Blendschutz, Begrünung von Fassaden und Freiflächen) sowie energieeffiziente Kühltechniken geeignet sind, um die Beschäftigten vor der sommerlichen Hitze zu schützen. Doch sind das Bewusstsein und der Wille dafür vorhanden, um das umzusetzen? „Die Liste der betroffenen Berufe ist lang und divers, das Risikobewusstsein in der Bevölkerung hingegen recht gering. Zudem werden Maßnahmen in der Praxis oft nicht ausreichend akzeptiert“, sagt Dr. Stefan Hussy, Hauptgeschäftsführer der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV). Das bestätigt auch eine aktuelle Umfrage des Instituts für Arbeit und Gesundheit (IAG) der DGUV: Zwar sehen gut zwei Drittel der Beschäftigten Handlungsbedarf bei Hitze in Innenräumen und die Hälfte bei der Arbeit im Freien, aber erst 19,6 Prozent der Betriebe haben Maßnahmen dagegen ergriffen, 30,8 Prozent planen diese und 13,3 Prozent haben sie weder ergriffen noch geplant. Die restlichen Betriebe (36,3 Prozent) machten dazu überhaupt keine Angaben. „Die Erkenntnis ist da, aber an der Umsetzung von Maßnahmen fehlt es“, betont Dr. Peter Schiefen, Arbeitsmediziner der BGHW.