Eine junge Frau steht im Freien und kratzt sich mit schmerzverzerrtem Gesichtsausdruck am linken Unterarm. Sie trägt ein ärmelloses, hellblaues Oberteil. Im Hintergrund sind verschwommene grüne Bäume und Sonnenlicht sichtbar.
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Mücke, Wespe & Co: Wie Sie sich vor Insekten schützen

Arbeiten im Freien oder Mittagspause im Park: So schön der Sommer auch ist, Mücken oder Wespen können ganz schön nerven oder sogar krank machen. Welche Insekten wirklich gefährlich werden können, wie Sie Stiche vermeiden und wann ein Besuch in der Arztpraxis angezeigt ist, lesen Sie hier.

Das Wichtigste im Überblick:

  • Einige Insekten sind nicht nur lästig, sie übertragen auch Krankheiten.
  • Mückenstiche lassen sich mit einigen Tipps vermeiden.
  • Wespen sind nützliche Tiere und stechen nur zur Verteidigung.
  • Bei Stichen: nicht kratzen, sondern kühlen und Juckreiz lindern.
  • Ärztliche Hilfe ist nur bei schweren Symptomen oder allergischen Reaktionen erforderlich. 
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Plagegeister im Anflug

Die Asiatische Tigermücke breitet sich in Europa immer mehr aus. Sie kann Krankheiten wie Denguefieber oder Gelbfieber übertragen.

Das Wetter ist zu schön, um die Pause drinnen zu verbringen? Dann nichts wie raus an die frische Luft. Kaum hat man sich niedergelassen, kann die Freude schnell getrübt werden, weil sich ungeliebte Plagegeister auf das Mittagessen stürzen. Mücken und Wespen gehören zum Sommer wie das Picknick im Park, die Grillparty im Grünen oder Sonnencremeduft im Schwimmbad. Wie gefährlich sind die lästigen Plagegeister wirklich und was ist zu tun, wenn sie tatsächlich zustechen?

Gemeine Hausmücken: Nervige Blutsauger

Der bekannteste Quälgeist dürfte die gemeine Hausmücke sein. Sie hat einen bräunlichen Körper und dunkle Beine. Hier stechen nur die Weibchen, weil sie Proteine brauchen, damit ihre Eier reifen. Da kommt das eiweißreiche menschliche Blut gerade recht. Weil die Mücke die Einstichstelle mit ihrem Speichel betäubt, merken wir den Stich erst, wenn es zu spät ist. Jeder Mensch reagiert anders: Bei manchen bildet sich eine juckende Quaddel auf der Haut, bei anderen passiert fast nichts. Die Hausmücke nervt vor allem abends und in der Nacht.

Kriebelmücken: Klein und bissig

Kriebelmücken sind schwarz und rundlich und erinnern in ihrem Aussehen eher an Fliegen. Zur Eiablage nutzen sie fließende Gewässer. Deshalb sind sie vor allem an Bächen und Flüssen und vorwiegend auf dem Land anzutreffen. Im Gegensatz zur blutsaugenden Hausmücke reißt die Kriebelmücke die Haut auf, um an das Blut zu gelangen. Das klingt ziemlich brutal, und oft sind die Folgen des Bisses auch gravierender als ein Stich der Hausmücke. Die Bisse schmerzen und um die Wunde herum kann ein größerer, stark juckender Bluterguss entstehen. Ist der Sommer heiß und schwül, gibt es mehr Kriebelmücken, weil sich die Larven bei dem Wetter besonders gut entwickeln. Aktiv sind sie vor allem abends und morgens in der Dämmerung. Da Kriebelmücken Wärme lieben und die Temperaturen bei uns aufgrund des Klimawandels steigen, gehen Forschende davon aus, dass ihre Zahl in Deutschland wächst.

Asiatische Tigermücken: Krankheitsüberträger im Tigerlook

Durch den weltweiten Handel sind inzwischen auch sogenannte invasive Arten wie die asiatische Tigermücke bei uns heimisch geworden. Die steigenden Temperaturen durch den Klimawandel begünstigen diese Entwicklung. Sie ist kleiner als die heimische Hausmücke und schwarz-weiß gestreift. Tigermücken sind tagsüber aktiv, meistens morgens und am frühen Abend, und aggressiver als die heimischen Mückenarten. Zudem können sie durch einen Stich gefährliche Viren und Krankheiten (Gelbfieber, Denguefieber, Chikungunya-Virus, Zika-Virus, West-Nil-Virus) übertragen. Die Wahrscheinlichkeit ist aber gering, weil die Mücken zuvor eine Person mit den entsprechenden Viren gestochen haben muss. Das ist aber kein Grund zur Entwarnung: In den vergangenen Jahren gab es in Südeuropa vereinzelte Fälle von Denguefieber und dem West-Nil-Fieber.

Mücken-Mythos 1: Licht zieht Mücken an

„Mach das Licht aus, sonst kommen die Mücken rein!“ Diesen Ratschlag hat sicher jeder und jede schon mal gehört. Doch Stechmücken werden nicht vom Licht angezogen, sondern vom Körpergeruch. Sie stehen auf das CO2 aus der Atemluft, Schweiß und den Geruch, den die Haut verströmt.

Wie Sie Mückenstiche vermeiden

  • Helle Kleidung tragen, da diese auf Mücken weniger anziehend wirkt und Insekten darauf besser gesehen werden können.
  • Lange Hosen oder Ärmel halten die Kriebelmücke ab, aber keine Hausmücken.
  • Duschen mit parfümfreiem Waschmittel vor dem Schlafengehen oder der Grillparty, da Mücken von Körperausdünstungen angezogen werden.
  • Insektenschutzmittel mit den Wirkstoffen Diethyltoluamid (DEET) und Icaridin halten Insekten fern, wobei Icaridin verträglicher ist. Beide Stoffe stehen im Verdacht, umweltschädlich zu sein, und können zu Hautreizungen führen. Vermeiden Sie den Kontakt mit Augen, Mund und offenen Wunden. Sollten Sie auch Sonnenschutz verwenden, lassen Sie das Sonnenschutzmittel zuerst einwirken, bevor Sie ein Insektenschutzmittel auftragen.
  • Natürliche Abwehrmittel wie ätherische Öle helfen nur sehr kurze Zeit, wenn sie direkt auf die Haut aufgetragen werden.
  • Die Nähe von Flüssen und Bächen meiden, weil sie Brutplätze für Mücken sind.
  • Wasserstellen wie Regentonnen sollten abgedeckt sein, Behälter mit geringen Wassermengen regelmäßig geleert werden.
  • Den Duft von beispielsweise Thymian, Lavendel, Katzenminze oder Tomatenpflanzen mögen Mücken und auch Wespen gar nicht – ideal für die Begrünung des Pausenplatzes oder Balkons.
  • Fliegengitter vors Fenster setzen.
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Hm, Zucker - davon werden Wespen im Sommer magisch angezogen. Kein Grund zur Panik.

Wespen: Ungebetene Gäste mit schlechtem Image

Kaum hat man draußen das Essen ausgepackt, sind sie schon da und verbreiten Angst und Schrecken: Wespen. Am besten alles Essbare möglichst lange abgedeckt lassen und schnell wieder wegräumen. Nicht aus Dosen trinken. Um Wespen zu vertreiben, sollte man sie auf keinen Fall anpusten. Das CO2 im Atem ist für sie ein Warnsignal, wodurch sie sich bedroht fühlen. Das Gleiche gilt für wildes Wedeln mit den Händen. Auch wenn es schwerfällt: Ruhig bleiben und das Insekt langsam mit der flachen Hand, einer Zeitschrift oder Serviette von sich wegschieben. Wespen lassen sich auch vertreiben, indem man sie mit Wasser besprüht. Und immer dran denken: Wespen stechen nicht einfach so, sondern nur, wenn sie sich bedroht fühlen. Wespen sind nützliche Tiere, die im Garten andere Insekten wie Fliegen, Blattläuse oder Raupen fressen. Darüber hinaus tragen sie zur Biodiversität bei, weil sie ganz verschiedene Pflanzen bestäuben. Aus diesen Gründen stehen Wespen unter Naturschutz. Sie dürfen nicht getötet werden, und ein Nest darf nur bei konkreter Gefahr durch Fachleute umgesiedelt werden.

Asiatische Hornissen: Eindringlinge mit Stachel

Genau wie Wespen verteidigen Hornissen sich und ihr Nest nur, wenn sie sich angegriffen fühlen. Inzwischen breitet sich in Deutschland eine verwandte Art aus Asien immer mehr aus: Die Asiatische Hornisse ist kleiner als die heimische Art und an ihrem dunkleren Körper und den gelben Beinen zu erkennen. Während die Europäische Hornisse auch nachtaktiv ist, ist ihre asiatische Verwandte nur tagsüber anzutreffen. Bei kalten Temperaturen bleibt sie im Gegensatz zur heimischen Art noch lange lebensfähig. Die Nester der Asiatischen Hornisse sind größer und oft schlecht einsehbar. Da es sich um eine invasive Art handelt, die bekämpft wird, sollten entdeckte Nester bei der Naturschutzbehörde des jeweiligen Bundeslandes gemeldet werden. Wenn sich jemand – etwa bei der Arbeit im Freien – unwissentlich einem Nest bis auf wenige Meter nähert, kann das tatsächlich unangenehm werden. Falls es zu einem Angriff der Insekten kommt, sollten Sie diesen Bereich möglichst schnell verlassen, weil die Tiere typischerweise in der Nähe des Nests stechen. Hornissenstiche können wegen des langen Stachels zwar schmerzhaft sein, sind aber nicht gefährlicher als andere Insektenstiche und sollten genauso behandelt werden. Ausnahme: Es treten allergische Reaktionen auf.

Mücken-Mythos 2: Süßes Blut

Manche Menschen werden ständig gestochen und andere überhaupt nicht. Das liegt aber nicht am „süßen Blut“, sondern am individuellen Körpergeruch. Und da scheinen Mücken ihre Vorlieben zu haben. Der beste Schutz kann also eine Person sein, auf deren Geruch Mücken völlig abfahren.

Was tun bei Insektenstichen? 

  • Vor allem: nicht kratzen! Sonst kann sich Stich oder Biss infizieren.
  • Die Einstichstelle sollte gesäubert und gekühlt werden.
  • Salben mit Antihistaminika oder Hydrocortison helfen gegen den Juckreiz (in jeder Apotheke rezeptfrei erhältlich).
  • Sogenannte Stichheiler arbeiten mit Wärme. Der Stift heizt das Gewebe für einige Sekunden auf, sodass die Eiweißstoffe des Insektensekrets zerfallen. Dadurch wird der Juckreiz gelindert. Wenn diese Methode direkt nach dem Stich angewandt wird, ist die Wirkung am besten.
  • Einstichstelle weiter im Auge behalten: Nur wenn sich der Stich oder der Biss entzünden oder weitere Symptome wie Fieber oder Kreislaufprobleme auftreten, sollten Sie eine Arztpraxis aufsuchen.
  • Wespen- und Hornissenstiche sollten wie andere Insektenstiche gekühlt und beobachtet werden. Gefährlich wird es nur bei einer Allergie: Wenn Symptome wie Atemnot, Schwindel, Erbrechen oder Ohnmacht auftreten, sofort den Notruf unter 112 anrufen! Das gilt auch bei Stichen im Mund- und Rachenraum, da die Atemwege zuschwellen können. Bis die Rettung kommt: Eis oder Eiswürfel lutschen. 
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