Konflikte rechtzeitig angehen
Ein No-Go sind Konflikte, in denen bereits Beleidigungen, Drohungen oder gar Gewalthandlungen aufgetreten sind. "Ist dieses Stadium erreicht, müssen dienstrechtliche Konsequenzen wie Abmahnungen gezogen werden", betont Beus. Dann helfen auch keine Konfliktgespräche mehr weiter, sondern nur noch eine konsequente Trennung der Konfliktbeteiligten. Um es gar nicht so weit kommen zu lassen, kann eine etablierte Feedback-Kultur im Team für einen geregelten Umgang auch mit schwierigen Situationen helfen (siehe auch weiter unten: Feedbackregeln für Konfliktgespräche).
Geht eine Führungskraft die Konflikte allerdings durch eine gute Kommunikation rechtzeitig an, liegen darin sogar Chancen für die Entwicklung des gesamten Teams. Zur Einschätzung, in welchem Stadium sich ein Konflikt befindet, helfen beispielsweise die neun Eskalationsstufen des österreichischen Konfliktforschers Friedrich Glasl. Ist der Konflikt demnach noch in einem Anfangsstadium und so weit, dass er lediglich zu Diskussionen und Antipathien Einzelner führt, kann dessen Lösung laut Glasl sogar zu Verbesserungen für die Arbeitsatmosphäre insgesamt führen.
Wenn Mitarbeitende erleben, dass sie ernst genommen werden, wenn sie offen ansprechen, was sie stört, ärgert, freut, oder enttäuscht, fördert das die Kommunikation, den Gruppenzusammenhalt und damit auch die Innovationsfähigkeit des gesamten Teams.
In jedem Fall gilt: "Die Führungskraft sollte Konflikt-Signale immer ernst nehmen", betont Beus. "Ein klärendes Gespräch kann helfen, einen Konflikt rechtzeitig zu beheben, Missverständnisse aus dem Weg zu räumen, und die Vertrauensbasis wiederherzustellen."