
Interkulturelle Teams führen
Ein Unternehmen kann immens von kultureller Vielfalt profitieren. Damit das gelingt, sind Führungskräfte gefragt, die offen auf ihre Mitarbeitenden zugehen und sich auf ihre kulturellen Hintergründe einlassen.
Sicherheitsbeauftragte (Sibe) spielen im hektischen Alltag eines Drogeriemarkts eine wichtige Rolle. Sie kennen ihren Arbeitsplatz bestens. Deswegen können sie Kolleginnen und Kollegen auf mögliche Gefahren, Verletzungen und sinnvolle Schutzmaßnahmen hinweisen. Doch wie? Darum geht’s auch beim Erfahrungsaustausch, zu dem der Drogeriehändler dm seine Sibe regelmäßig einlädt.
Das dm-Verteilzentrum im brandenburgischen Wustermark. Auf einer Fläche von 16.000 Quadratmetern werden hier täglich bis zu 1.400 Paletten mit Produkten für die Drogeriemärkte von Kiel bis Hannover und Leipzig automatisch oder händisch kommissioniert. Dafür muss alles wie am Schnürchen laufen. Der Rundgang durch das Verteilzentrum beeindruckt die neun Sicherheitsbeauftragten (Sibe), die hier zu Besuch sind, um sich über ihre Tätigkeiten und Erfahrungen auszutauschen. Die Männer und Frauen sind aus Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen oder Sachsen-Anhalt angereist. Sie sind seit vielen Jahren bei dm angestellt. Die meisten sind erfahrene Sibe, einige jedoch noch neu in diesem Ehrenamt.
Dieter Lamparter ist Fachkraft für Arbeitssicherheit (Sifa) und bei dm Deutschland für mehr als 250 Sicherheitsbeauftragte zuständig. Er hat das Treffen in Wustermark organisiert: „Wir schaffen mit dem persönlichen Erfahrungsaustausch ein Netzwerk für den Arbeitsschutz, in dem fast jeder jeden kennt. Damit werden die Sibe quasi zum verlängerten Arm der Sifa in den dm-Märkten.“ Das bestätigt auch sein Kollege Sebastian Müller, Sifa bei dm für Berlin-Brandenburg: „Die Sibe sind unser Sprachrohr in jedem Markt. So können wir gemeinsam wichtige Dinge lösen. Zum Beispiel das Thema PSA wie Handschuhe oder Sicherheitsschuhe.“ Die PSA ist ein Dauerbrenner bei allen Treffen der Sicherheitsbeauftragten. Auch in Wustermark. „Für uns ist es wichtig, Feedback aus den Märkten zu bekommen und zu erfahren, dass wir mehr Sicherheitshandschuhe zur Verfügung stellen müssen“, erzählt Müller.
Ein hochaktuelles Thema sind die neuen Sicherheitsmesser. 20.000 davon hat dm an seine Märkte ausgeliefert. Sie bieten höchste Sicherheit und machen Schnittverletzungen fast unmöglich, weil ihre Klingenspitze von einer Kunststoffnase verdeckt und abgeschirmt wird, sodass man sich selbst beim Abrutschen nicht schneiden kann. Auch die Ware in der Verpackung wird vor Beschädigungen geschützt. Doch es gibt ein Problem: Die Beschäftigten in den Märkten bevorzugen nach wie vor die alten Messer. Lamparter und Müller präsentieren den Sicherheitsbeauftragten die neuen Messer und zeigen, wie einfach man jetzt die Klinge wechseln kann. Die Sicherheitsbeauftragte Sarah Sesiani ist begeistert. Sie ist auch stellvertretende Marktleiterin in Weil am Rhein: „Nun kenne ich einen Trick, um meine Kolleginnen von den neuen Messern zu überzeugen.“
Auch Nicole Schwab vom dm-Markt Köln-Weiden hat viel Neues gelernt: „Ich schätze den Austausch mit den Kolleginnen und Kollegen aus den anderen Standorten sehr. Dadurch kommt man raus aus der eigenen Blase. Außerdem wird man hier immer auf den neuesten Stand gebracht.“ So hat sie in Wustermark erfahren, dass für die Apex-Fotostationen neue Messer angeschafft werden, mit denen sich das Leinwandmaterial sicherer schneiden lässt, und dass für die Kolleginnen und Kollegen mit Migrationshintergrund die Unterweisungen verbessert werden sollen. „Das freut mich sehr“, sagt sie. Mit viel neuem Wissen fährt auch Marktleiter Kenan Akin zurück ins Rheinland: „Ich habe heute von den alten Hasen viel Neues gehört. Ich bin noch frisch im Amt des Sicherheitsbeauftragten und möchte das, was ich heute gelernt habe, unbedingt an meine Kolleginnen und Kollegen in Langenfeld weitergeben.“
Die Wertschätzung der Sibe im Betrieb wird erhöht und steigert somit ihre Motivation, sich für die Sicherheit und Gesundheit der Kolleginnen und Kollegen zu engagieren.
Sibe werden über aktuelle Maßnahmen, Prozesse und Hilfsmittel für den Arbeitsschutz informiert und können diese direkt an ihre Kolleginnen und Kollegen weiterleiten.
Es entsteht ein Netzwerk, in dem sich Sibe regelmäßig digital oder persönlich austauschen. Davon profitieren vor allem Sicherheitsbeauftragte in kleinen Betrieben.
Auch Unternehmen profitieren vom Erfahrungsaustausch. Er trägt dazu bei, Unterweisungen zu verbessern, unsicheres Verhalten zu vermeiden und die PSA zu nutzen. Das kann Unfälle und Verletzungen bei der Arbeit minimieren.
Das nächste Treffen wird im September digital stattfinden. Die Sicherheitsbeauftragten können sich zudem jederzeit über das Intranet von dm austauschen oder sich dort über Arbeitsschutzthemen wie Gefährdungsbeurteilungen informieren. Dazu Dieter Lamparter: „Dieser ständige Informationsaustausch ist extrem wichtig, damit unser Netzwerk an Sicherheitsbeauftragten intakt und lebendig bleibt.“
Ein Unternehmen kann immens von kultureller Vielfalt profitieren. Damit das gelingt, sind Führungskräfte gefragt, die offen auf ihre Mitarbeitenden zugehen und sich auf ihre kulturellen Hintergründe einlassen.
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