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Neue JWSL-Kampagne für Azubis
Muskel-Skelett-Belastungen stehen im Fokus der Präventionskampagne „Jugend will sich-er-leben“(JWSL). Fast ein Fünftel aller Arbeitsunfähigkeitstage sind auf Erkrankungen des Bewegungsapparats zurückzuführen.
Führungskräfte sind Vorbilder. Verhalten sie sich gesundheitsbewusst, wirkt sich das positiv auf die Gesundheit der Beschäftigten aus. Aber wie geht das bei dem alltäglichen Arbeitsstress? HUNDERT PROZENT hat ein paar Tipps.
Ein Termin jagt den nächsten, die Aufgaben stapeln sich, die To-do-Liste wird immer länger. Die meisten Führungskräfte kennen das. Sie sollen ihr Team zu Hochleistungen motivieren und zugleich darauf achten, die Kolleginnen und Kollegen nicht zu überlasten. Sie sollen Vorbild sein und stehen selbst enorm unter Druck. Für die eigene Gesundheit bleibt da wenig Zeit. Mögliche Folgen: psychische Erkrankungen wie mentale Erschöpfung oder körperliche Erkrankungen wie Diabetes und Bluthochdruck.
Eine ungesunde Lebensweise ist auch nicht vorbildlich. Laut einer Studie der Max-Grundig-Klinik im baden-württembergischen Bühl wissen das Führungskräfte. Zwei Drittel der 1.000 befragten leitenden Kräfte treiben deswegen Sport, nur jede Zehnte raucht, und auch der Fleischkonsum ist rückläufig – besonders beim weiblichen und jüngeren Führungspersonal. Die Erkenntnis, mehr für die eigene Fitness und Gesundheit zu tun, ist weit verbreitet. Aber: Der Arbeitsalltag lässt wenig Zeit und Raum, sich ausgewogen zu ernähren oder sich regelmäßig um die eigene Fitness zu kümmern. Ein Drittel der Führungskräfte macht während der Arbeitszeit überhaupt keine Pause. Besonders ungesund leben Führungskräfte im mittleren Management. Sie haben oft eine einsame Rolle, sind nicht Teil des Teams und gehören nicht zum Topmanagement. Sie bekommen Druck von oben und müssen ihn gefiltert an ihr Team weitergeben.
Aber genau diese Gruppe kann durch ihr Verhalten vieles für die Arbeitsgesundheit im Betrieb tun. Der Grund: Diese Führungskräfte haben direkten Kontakt zu den Beschäftigten und deswegen eine besondere Vorbildfunktion – auch wenn es um die eigene Gesundheit und die eigenen Belastungen geht. Der Arbeitspsychologe Jörg Felfe hat 2020 in einer Studie über gesundheitsfördernde Führung dargestellt, dass Beschäftigte, die in ihrer Führungskraft kein Vorbild für Gesundheit sehen, doppelt so häufig unter psychischen Beschwerden leiden wie Beschäftigte, die sich in puncto Gesundheit an ihrer Führungskraft orientieren.
Was können Führungskräfte also tun, um ein gesundes Arbeitsverhältnis zu schaffen? Sie sollten vor allem eine angemessene Pausenkultur pflegen. Denn wer regelmäßig in die Pause geht, macht deutlich, dass es erwünscht und wichtig ist. Das mag banal klingen, hat aber einen großen Einfluss auf das gesamte Team. Außerdem sollten sie Wert auf eine gute Balance zwischen Arbeit und Privatleben legen sowie Angebote zur Gesundheitsförderung wahrnehmen. Das ermutigt auch die Kolleginnen und Kollegen, daran teilzunehmen. Noch ein Tipp: Sie sollten weder von sich selbst noch ihrem Team erwarten, bei Krankheit zu arbeiten – selbst nicht bei hoher Arbeitslast.
Last, but not least: Zu einer gesunden Führung gehört auch eine gute Kommunikation. Zum Beispiel indem Führungskräfte klare Arbeitsaufgaben formulieren und die Beschäftigten bei der Ausführung ihrer Tätigkeiten nicht unter Zeitdruck setzen oder nicht mit zu vielen Aufgaben beauftragen. Das erzeugt ungesunden Stress. Eine Führungskraft sollte sich an Absprachen und Vereinbarungen halten und bei Konflikten oder Problemen mit den beteiligten Beschäftigten Lösungen entwickeln, um gemeinsam die Ziele zu erreichen. Ein geeignetes Führungsinstrument dafür ist die tägliche Team- oder Arbeitsbesprechung, in der die aktuelle Situation analysiert wird und Lösungsansätze gesammelt werden. So schafft das Führungspersonal eine gesunde Arbeitsatmosphäre, die die Beschäftigten motiviert und ihre Potenziale fördert. Doch auch dabei gilt: Führungskräfte können nur so gut und gesund führen, wie es die Arbeitsbedingungen im Betrieb möglich machen. [sie]
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