„Nach dem Unfall 2013 und der Amputation 2017 ist mein Leben im besten Sinne um 250 Prozent eskaliert“, erinnert sich Kim Cremer. Der Produktions- und Lagerarbeiter aus Mettmann war mit dem Motorrad auf dem Weg von der Arbeit nach Hause, als ihm ein Pkw-Fahrer die Vorfahrt nahm. Durch den Zusammenstoß wurde sein linker Fuß zwischen Fußraste und Stoßstange zerquetscht. Es folgten schmerzhafte Jahre, die geprägt waren von Schmerzmitteln, psychischen Wechselbädern, von der Umschulung zum Groß- und Außenhandelskaufmann, 30 Operationen und der Amputation des linken Unterschenkels.
Was für Kim Cremer gleich nach dem Unfall sehr beruhigend und hilfreich war: „Ein Reha-Berater der BGHW besuchte mich im Krankenhaus, um mich über die Unterstützung durch die Berufsgenossenschaft, Therapien und Reha-Möglichkeiten zu informieren. Er begleitete mich in meinem neuen Dasein mit der Beeinträchtigung, beriet mich und half mir bei allen offenen Fragen, von der finanziellen Unterstützung bis hin zu beruflichen Möglichkeiten und dem Gespräch mit dem Arbeitgeber zum Thema Umschulung“, so Cremer. Die zugewandte und vertrauensvolle Begleitung der BGHW habe ihm Sicherheit gegeben.
Glücklich über die Entscheidung
Wenn er sich daran erinnere, wie es ihm vor der Amputation ging, sei er heute erleichtert und glücklich, diese Entscheidung getroffen zu haben. „Das Beste, was ich machen konnte“, bekräftigt Cremer. Davon sei inzwischen auch seine anfangs sehr skeptische Mutter überzeugt. Denn auch sie erlebte hautnah, dass das Leben ihres Sohnes in der Zeit zwischen dem Unfall und der Amputation von schier unerträglichen Schmerzen geprägt war. „Chronischer Schmerz ist zermürbend“, weiß der BGHW-Versicherte. „Die Situation war auch für die Familie schwer“, erinnert er sich. „Ich war unausstehlich. Wenn ich etwas unternommen habe, war ich nach einer Stunde total erschöpft und musste mich ausruhen. Egal wo, ob während der Umschulung oder bei Aktivitäten mit der Familie“, sagt er. „Der Fuß war kein Fuß, er war eine Stützhilfe und hat permanent geschmerzt“, betont er.