Sprecher: Dr. Wolfgang Uslar, stellvertretender Leiter der Präventionsabteilung der BGHW, steht mit den Ehrenamtlichen der Selbstverwaltung im regen Austausch. Besonders mit den Mitgliedern des Präventionsausschusses.
Dr. Wolfgang Uslar: Die Prävention ohne Ehrenamtliche ist ein No Go. Die Ehrenamtlichen stehen mit ihrem Wissen, ihrem Können, aber auch mit ihrem Statement dafür ein, dass wir unsere Prävention zielgerichtet einsetzen können. Sie unterstützen uns, sie geben uns natürlich auch Rückhalt und sie geben uns Bedenken, wenn es irgendwo Probleme gibt
Sprecher: Die Ehrenamtlichen geben viele konkrete Vorschläge in den Präventionsausschuss rein:
Dr. Wolfgang Uslar: Zum Beispiel die Einführung eines Drohnenführerscheins, beim Fahrsicherheitstraining die Erhöhung der Zuschüsse. Der Einsatz einer entsprechenden Beratung nach Gewaltereignissen oder aber auch das Projekt nicht-körperliche Gewalt, das wir auf Anregung des Ehrenamts initiiert haben.
Sprecher: Beim Umgang mit den Mitgliedsbeiträgen schauen die Ehrenamtlichen genau hin.
Dr. Wolfgang Uslar: Ja natürlich muss man immer, wenn man vorstellt das und das haben wir vor, dafür möchten wir gerne Geld ausgeben, dann wird intensiv sowohl von Arbeitgeber- als auch Arbeitnehmerseite diskutiert, ist der Einsatz gerechtfertigt? Bringen wir da die Prävention voran. Und die Diskussion kann auch dazu führen, dass wir sagen, nein, wir investieren für andere Bereiche. Sodass man in dem ein oder anderen Fall auch nicht das Votum dafür kriegt.
Sprecher: Kontinuierlich im Austausch zu sein, ist wichtig.
Dr. Wolfgang Uslar: Natürlich haben wir zwei Mal im Jahr unsere Sitzung, aber ich glaube, das ist klar, sich nur zwei Mal im Jahr zu treffen, ist nicht ausreichend. Das heißt, der mit dem Ehrenamt über diese Zeiträume hinaus, indem man zum Beispiel in die Betriebe geht, in denen Ehrenamtliche vertreten sind, aber indem man auch netzwerkt oder sich regelmäßig telefonisch oder per Webkonferenz trifft, um aktuelle Themen zu behandeln, Fragestellungen zu klären, aber sich auch das Votum einzuholen, gehen wir in der einen Richtung oder der anderen d’accord? Das ist ein ganz ganz wichtiger Punkt.
Sprecher: Das Ehrenamt braucht innovative Mitglieder.
Dr. Wolfgang Uslar: Prävention ist nie abgeschlossen. Junge Menschen, aber auch Vertreter von Unternehmen, die bisher noch nicht im Ehrenamt waren, können uns unterstützen. Und können sagen: Versuchen wir doch mal Prävention neu zu spielen, Thema Klimawandel, KI, Drohnen, da ist mit herkömmlichen Technologien gar nicht ranzugehen und mit dem Wissen auch nicht, das heißt wir müssen präventiv an neue Technologien rangehen. Und dafür brauchen wir Menschen, die aus der Praxis, aus den Betrieben kommen. Und da ist das Ehrenamt natürlich genau der richtige Kreis.
Sprecher: Nach der Sozialwahl 2023 setzt sich die Selbstverwaltung neu zusammen.
Dr. Wolfgang Uslar: Mit der neuen Wahlperiode haben wir natürlich auch neue Gesichter dabei, das eröffnet neue Perspektiven. Man hat alte Gesichter lieben gelernt, kann mit denen zusammenarbeiten. Aber auch neue Gesichter bringen da einen neuen Wind rein, und ich bin mir da ganz ganz sicher, dass auch für die neue Wahlperiode das Ehrenamt mindestens genauso gut funktionieren wird und dass eine tolle Zusammenarbeit entsteht. Und ich kann auch nur sagen, ja, da freue ich mich drauf. Das wird ne tolle Zeit.