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Unfallgefahr beim Grillen nicht unterschätzen

Fast alle machen es, die meisten lieben es: Wenn die Tage in Deutschland wieder wärmer und länger werden, wird angegrillt. Immer wieder kommt es bei der beliebten Freizeitaktivität zu Unfällen und schweren Brandverletzungen. Erfahren Sie hier, wie Sie Grillunfälle vermeiden und was im Fall der Fälle zu tun ist.

Das Wichtigste im Überblick

  • Jährlich kommt es zu rund 4.000 Grillunfällen.
  • Sicherheitsmaßnahmen beachten: Nur im Freien grillen, keine flüssigen Brandbeschleuniger, Grill immer beaufsichtigen.
  • Kinder sollten immer mindestens zwei Meter Abstand zum Grill halten.
  • Brandwunden sollte man sofort mit Wasser kühlen und steril abdecken.
  • Bei größeren Verbrennungen: Notruf wählen und Erste Hilfe leisten.
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Endlich scheint die Sonne, nach einem langen Winter zieht es alle nach draußen. Und an manchen Abenden liegt über den Parks oder Wohngebieten eine einzige Rauchwolke. Ob Grillkäse, Gemüse oder Steak – für viele gehört die Essenszubereitung auf dem Grill, der mit Holzkohle, Gas oder Strom betrieben wird, einfach dazu. Mit dem Angrillen wird endgültig die warme Jahreszeit eingeläutet. Und dabei geht es gar nicht so sehr um die Wurst, sondern vor allem um das gemeinsame Erleben. Beim Grillen mit anderen entsteht ein wunderbares Gefühl von Gemeinschaft.

Unfälle ereignen sich jedes Jahr beim Grillen.

Jährlich rund 40 Unfälle mit schweren Brandverletzungen

70 bis 90 Millionen Mal pro Jahr wird nach Angaben des Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz in Deutschland der Grill angefacht. Dabei ist sicher den wenigsten bewusst, dass die gesellige Zubereitungsart des Essens auch gefährlich werden kann. Schließlich kommt es jedes Jahr zu rund 4.000 Grillunfällen, etwa 10 Prozent davon ziehen schwere Brandverletzungen nach sich. Die häufigste Ursache: die falsche Verwendung von Brandbeschleunigern.

Für ungetrübte Freude am Grill: So vermeiden Sie Unfälle

  • Nur im Freien grillen: Beim Holzkohle- oder Gasgrill besteht neben der Brandgefahr das Risiko einer Kohlenmonoxid- oder Kohlendioxidvergiftung.
     
  • Nur genormte Grills (keine Einweggrills) mit festem Stand verwenden.
     
  • Ganz wichtig: Immer im Windschatten aufstellen.
     
  • Kein Öl ins Feuer: Stichflämmen können entstehen, wenn Fett vom Grillgut auf die glühenden Kohlen tropft.
     
  • Niemals flüssige Brandbeschleuniger verwenden!
     
  • Nur feste Grillanzünder und Brennpasten mit GS- oder DIN-Kennzeichnung oder elektrische Anzünder benutzen.
     
  • Am besten einen Anzündkamin verwenden.
     
  • Zum Anfachen harten Karton oder Blasebalg benutzen. Niemals pusten! Sonst besteht die Gefahr, Rauch, Abgase oder Asche einzuatmen.
     
  • Für den Notfall: Einen brennenden Grill niemals mit Wasser löschen. Der heiße Dampf kann zu Verbrennungen führen. Besser: Eimer mit Sand oder einen Feuerlöscher bereithalten.
     
  • Kinder sind wegen ihrer Größe besonders gefährdet. Sie sollten immer mindestens zwei Meter Abstand zum Grill halten.
     
  • Den Grill stets beaufsichtigen – auch nach dem Grillen.
     
  • Die Asche erst entsorgen, wenn sie vollständig abgekühlt ist.
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Bei schweren Verbrennungen sofort den Notruf 112 wählen!

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Was tun, wenn doch mal etwas passiert? Erste Hilfe bei Brandverletzungen

Wichtig ist, dass Brandwunden sofort richtig versorgt werden. Kleinere Brandverletzungen mit sauberem (Leitungs-)Wasser kühlen, bis eine Scherzlinderung eintritt und solange es als angenehm empfunden wird. Eine Unterkühlung ist zu vermeiden. Die Brandwunde mit einem Verbandtuch keimfrei abdecken, ohne Druck auszuüben. 

Wenn die Verbrennungen abheilen, können sich Blasen bilden. Diese sollten nicht aufgestochen werden, um Infektionen zu vermeiden. Wundsalben mit Panthenol können den Schmerz lindern. Wenn die Wunde nicht verheilt, sollte man einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen. Bei größeren Brandwunden (ab Handtellergröße) ist in jedem Fall ärztliche Behandlung notwendig – idealerweise in einem spezialisierten Krankenhaus. Medizinisches Fachpersonal kann beurteilen, ob die Wunde von alleine heilt oder eine OP nötig ist.

Maßnahmen bei schweren Verbrennungen, bevor die Rettung kommt

Manchmal kann es aber richtig schlimm kommen, wenn Flammen auf eine Person überspringen. Wickeln Sie das Brandopfer fest in eine Decke oder ein großes Kleidungsstück und streichen Sie die Flammen vom Kopf weg nach unten aus. Keine Decke aus Synthetik oder Brandschutzdecken verwenden. Letztere sind nicht für Menschen gedacht. Wenn die brennende Person aus Panik wegrennt, mit dem Feuerlöscher löschen, aber niemals im Gesicht. 

Was Sie tun müssen, bevor die Rettung eintrifft: 

  • Verbrannte Kleidung, falls möglich, entfernen, weil sie Wärme speichert und das Gewebe weiter schädigen kann.
  • Wenn Kleidung mit der Haut verklebt ist, um die Verklebung herumschneiden.
  • Betroffene ruhigstellen: Verbrennungen können zu einem Schock führen
  • Bei großflächigen Verbrennungen: Opfer warm einwickeln, da die Wärmeregulierung durch die verletzte Haus gestört ist.

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