Das symbolhafte Motiv zeigt eine motivierten Geste
Datum der Veröffentlichung: Lesezeit: 3 Minuten

Kleine Gesten – große Wirkung

Wie lässt sich Arbeitsschutz einfach und gewinnbringend in kleinen Betrieben umsetzen? Sicherheitsingenieur Stefan Ganzke weiß: Mit kleinen Gesten lässt sich viel bewirken. Davon profitieren Mitarbeiterinnen, Mitarbeiter und Arbeitgeber.

Serie: Arbeitsschutz beginnt im Kopf* – motivierendes Verhalten

Das Wichtigste im Überblick

1. Mit einem Lob und einer anerkennenden Geste kann man als Chef viel bewirken, zum Beispiel die Motivation seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter steigern.

2. Wichtig ist, aufmerksam zu sein, regelmäßig Feedback zu geben und Fehler in einem kollegialen Ton anzusprechen.

3. Motivierendes Verhalten verbessert den Arbeitsschutz und alle Beteiligten profitieren. 

*Die Serie Arbeitsschutz beginnt im Kopf bietet einen Überblick zu Themen wie Kommunikation, Verhalten und Gewohnheiten und viele praktische Tipps für alle, die etwas bewegen wollen.

Symbol für Zusammenfassung des nachfolgenden Seiteninhalts
Stefan Ganzke in einem Seminarraum
Arbeitsschutz in Kleinbetrieben gehört mit zu den Spezialthemen von Stefan Ganzke

Montagmorgens um halb acht irgendwo in Deutschland: Michael Meier sortiert Kabel und andere Metallteile im Recycling-Fachbetrieb Müller. Damit starten er und seine drei Kollegen immer in die Arbeitswoche. Die passenden Werkzeuge und die richtige Schutzausrüstung holt er aus dem Regal im Magazin. Er klappt die Stehleiter auf, kontrolliert den sicheren Stand und steigt mit Bedacht die ersten drei Stufen hinauf, um in das Fach mit den Handschuhen zu greifen. In diesem Augenblick kommt seine Chefin Christina Müller um die Ecke, sieht Michael und gibt ihm ein Zeichen: Daumen hoch.

Einfache Maßnahmen

„Die geschilderte Szene ist natürlich nur ein Beispiel. Aber sie zeigt, was Unternehmerinnen und Unternehmer mit einfachen Gesten und Maßnahmen erreichen können. Der Mitarbeiter erhält das Signal: gut gemacht, weiter so“, sagt Stefan Ganzke. Der Sicherheitskultur-Experte hat sich auf die Beratung von kleinen und großen Firmen rund um das Thema Arbeitsschutz spezialisiert. Er weiß aus seiner Praxiserfahrung, dass viele Unternehmerinnen und Unternehmer Arbeitsschutz oft als eine lästige Pflicht betrachten, die eher mit Gesetzen, viel Bürokratie und Aufwand verbunden ist. „Genau diese Perspektive hindert sie daran, die Chancen für ihren Betrieb zu sehen und Arbeitsschutz gewinnbringend zu nutzen.“

Wenn ich als Chef aufmerksam bin und das richtige Verhalten meiner Mitarbeiter durch anerkennende Gesten honoriere, motiviere ich sie.

Stefan Ganzke
Der Mann steht auf einer Leiter und erledigt seine Augaben.
Leitern spielen beim Arbeitsschutz eine wichtige Rolle – auch in Kleinbetrieben. Der richtige Einsatz ist wichtig für die Erledigung der Aufgaben.

Aufmerksames Verhalten

Dabei liegen die Vorteile auf der Hand, so Ganzke: „Wenn ich als Chef aufmerksam bin und das richtige Verhalten meiner Mitarbeiter durch anerkennende Gesten honoriere, motiviere ich sie. Arbeitsschutz sorgt immer auch für gute Arbeitsbedingungen.“ Positiver Effekt: Dadurch steigert er die Zufriedenheit der Be­schäftigten, und das kann sich auf ihren Einsatz auswirken. „Als Arbeitgeber möchte ich natür­lich generell nicht, dass meinen Beschäftigten etwas Schlimmes passiert. Als Unternehmer sollte ich mir allerdings klarmachen, was ein unfallbedingter Ausfall einer Arbeitnehmerin oder eines Arbeitnehmers für meine Firma bedeutet.“

Positive Handlungshilfen 

Konkret: Entweder müssen die Kolleginnen und Kollegen die Arbeit übernehmen, die Chefin beziehungsweise der Chef muss selber ran, oder die Aufgaben können nicht verteilt und somit nicht erledigt werden. Gerade für Kleinst- und Kleinunternehmen sind Ausfälle eine erheb­liche Belastung. Alles Gründe, das Thema Arbeitsschutz mit einem positiven Blick zu sehen und zu fördern: mit kleinen Gesten und großer Wirkung.

Unsere Experten 

Anna und Stefan Ganzke beraten als Coaches Unternehmen rund um das Thema Arbeitsschutz. Die beiden Sicher­heitsingenieure haben sich auf die Bereiche „Safety Mindset“, was sich ins Deutsche frei mit Sicherheitsbewusstsein übersetzen lässt, Sicherheitskultur und Kommunikation spezialisiert.

Anna und Stefan Ganzke beraten sich über das Thema Arbeitsschutz in Kleinbetrieben

Arbeitsschutz in kleinen Betrieben – Tipps von Stefan Ganzke

1. Aufmerksam sein 

„Als Chefin oder Chef darf mir das Verhalten meiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht egal sein. Nur wenn ich sehe, wie die Aufgaben erledigt werden, fällt mir auf, ob die Abläufe so in Ordnung sind. Das heißt, dass ich regelmäßig durch den Betrieb gehe und mir die Arbeit genau ansehe. Am besten auch zu verschiedenen Uhrzeiten.“ 

2. Feedback geben 

„Jeder Mensch freut sich über ein Lob. Wenn ich sehe, dass meine Kollegin oder mein Kollege eine Aufgabe gut und sicher erledigt, dann sollte ich ihm das zeigen. Positive Bestätigung zeigt, du bist für das Unternehmen wichtig. Darüber hinaus hat das eine Signalwirkung für andere, die auch gerne gelobt werden möchten. Wichtig ist auch der umgekehrte Fall: Ist das Verhalten nicht korrekt und eine Mitarbeiterin oder ein Mitarbeiter klettert beispielsweise auf eine Getränkekiste, um an ein Regal zu gelangen, muss ich das ansprechen. Im kollegialen Ton teile ich mit, dass mir das missfällt und eine Leiter benutzt werden soll. Auch damit signalisiere ich, du bist für das Unternehmen wichtig.“ 

3. Kommunikation

„Wenn man in Dienstbesprechungen regel­mäßig auf das Thema Sicherheit eingeht, wirkt sich das positiv auf das gesamte Team aus. Die Kommunikation sollte keine Einbahnstraße sein. Jeder kann sich mit Beispielen einbringen, wie sich Arbeitsabläufe sicherer gestalten lassen. Fünf Minuten reichen schon aus.“ 

Unsere Serie „Arbeitsschutz beginnt im Kopf“

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