Sprecher: Frank Stehn ist beim Logistikunternehmen DB Schenker Betriebsratsvorsitzender am Standort Nürnberg. Für rund 600 Kolleginnen und Kollegen sowie 50 Azubis ist er Ansprechpartner. Er leitet außerdem das Sucht- und Gesundheitsmanagement für DB Schenker Deutschland und ist regionale Vertrauensperson für Schwerbehinderte. 2011 hat er sich für das Ehrenamt der BGHW-Selbstverwaltung entschieden und seitdem ist er mit Überzeugung dabei.
Frank Stehn: Man nimmt viele gute Ideen mit zur Berufsgenossenschaft. Und genauso gibts viele gute Ideen auch bei der Berufsgenossenschaft. Und die kann ich auch wieder mitnehmen, und kann die auch hier wieder mit installieren. Und das ist Mitgestaltung, Mitbestimmung im Interesse der Betriebe, im Interesse der Mitarbeiter und der Berufsgenossenschaft.
Sprecher: Er ist in der Vertreterversammlung aktiv, engagiert sich im Widerspruchs- und im Präventionsausschuss. Mit seinen Erfahrungen aus dem Arbeitsalltag trägt er aktiv zu einer praxisnahen Prävention bei.
Frank Stehn: Ich habe nie vergessen, wo komme ich denn eigentlich her. Ich habe mal bei DB Schenker am 2.1.1990 angefangen und ich hab 16 Jahre lang selbst auf der Halle gearbeitet und ich weiß, wie schwer das ist mit all den Jahreszeiten. Mit Hitze, mit Kälte und Lärm und allem, was dazu gehört. Und es ist ganz ganz wichtig, diese Sachen niemals zu vergessen und immer wieder versuchen, heute und auch für die Zukunft, in die Prävention reinzugehen, was können wir tun, wie können wir es tun. Gerade im gewerblichen Bereich, vor Ort eine Prävention reinzubringen, für die Menschen, für die Betriebe und natürlich auch für die Berufsgenossenschaften. Für das, was auch die Beiträge bezahlt werden.
Sprecher: Es freut ihn, wie viel er schon bewegt hat.
Frank Stehn: Ich konnte bei der BGHW mit anregen und mitgestalten, gerade im Bereich Kompendium, wo das neu eingeführt worden ist, wo das diskutiert worden ist, gerade das digitale Warenlager in dem Bereich hat sehr viel Einfluss auf die heutige Zeit. Aber auch das Thema psychische Belastungen, was uns schon sehr lange bewegt, konnten wir sehr intensiv auch diskutieren und das ist ein ganz wichtiger Punkt geworden, wo ich sehr intensiv mitbegleiten konnte, was mich sehr stolz macht.
Sprecher: Junge Menschen möchte er gerne für das Ehrenamt motivieren.
Frank Stehn: Es ist wichtig, dass sich auch junge Menschen bereit erklären, Interesse zeigen. Das Wissen wächst mit der Zeit. Wir alle haben mal angefangen. Aber man lernt dazu. Und das ist ganz ganz wichtig, so zeitig wie möglich anzufangen hier drinnen. Junge Menschen sind auch immer wieder herzlich willkommen, sich auch in solchen Bereichen mit einzubringen.
Sprecher: Eine Wahlperiode im Ehrenamt dauert sechs Jahre.
Frank Stehn: Sechs Jahre mag am Anfang lang klingen und wenn man mal die Wahlperiode beendet hat, sieht man erst einmal, wie schnell das war. Aber ganz wichtig: man lernt dazu. Ich habe das sehr sehr intensiv gespürt in der zweiten Wahlperiode. Wie sicherer ich dann auch war, wie ich mich mehr eingebracht habe, weil ich mich viel mehr getraut habe, weil ich mit den Aufgaben auch gewachsen bin. Und das ist ein ganz ganz wichtiger Punkt und die sechs Jahre sind genau die richtige Zeit.
Sprecher: In der Selbstverwaltung arbeiten Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertreter auf Augenhöhe.
Frank Stehn: Der paritätische Blick, gerade in solchen Bereichen, ist ein sehr wichtiger Blick. Weil wir müssen uns immer den 360°-Blick reinholen, um das auch bewerten zu können. Und das ist ein ganz ganz wichtiges Instrument, weil wir die Verantwortung tragen. Wir tragen diese Verantwortung von den Geldern, von den Mitgliedsbeiträgen, und wir tragen natürlich die Verantwortung für die Menschen, für die Betriebe und natürlich auch für die Berufsgenossenschaft.
Sprecher: Sich weiterhin zu engagieren, ist für ihn selbstverständlich.
Frank Stehn: Also für mich ist es persönlich eine große Ehre, hier in diesem Bereich aktiv tätig zu sein. Und für mich ist das ein Auftrag, eine Herzensangelegenheit, die ich auch mit Freude und Leidenschaft vorantreibe. Und ich freue mich auf die dritte Wahlperiode und wir werden noch viel umsetzen können.